Plastik? Nein Danke!

02.08.11 –

Ein Sommertag am Maybachufer. Der Markt in Kreuzkölln lädt ein: zum Feilschen, zum Flanieren, zum gesunden Einkaufen. Die saftigen Gurken, Tomaten und Pfirsiche an den Ständen könnten appetitanregender nicht sein. Der Maybachmarkt hat inzwischen Kultstatus und lockt zweimal in der Woche unzählige Menschen hierher, die die besondere Atmosphäre dieses Marktes lieben.

Bündnis 90/Die Grünen machten heute, am 2. August, mit der Aktion „Plastik? Nein Danke!“ auf umweltfreundlichen Konsum aufmerksam. Cem Özdemir, Parteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen besuchte zusammen mit den grünen Landespolitikern Anja Kofbinger, Dirk Behrendt und Turgut Altug den Markt, um dort Jutebeutel und Papiertüten an die Marktstände zu verteilen. Das grüne politische Ziel ist, dass der Plastikverbrauch in Deutschland deutlich reduziert wird – am liebsten auf Null.

Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass Plastiktüten nicht günstiger sein dürfen als recycelbare Verpackungen. Durch eine Preispolitik, die dem Schaden Rechnung zollt, den Plastikmüll anrichtet. Außerdem wollen wir prüfen, ob ein Verbot von Plastiktüten – wie es etwa in Italien praktiziert wird – auch für Deutschland die richtige Lösung ist.

Handeln im Kiez – für die Zukunft der Erde
„Das bunte Treiben auf dem BiOrientalmarkt am Maybachufer – das ist Kiezleben pur. Ich wohne hier gleich um die Ecke, und einer der Gründe, warum ich meinen Kiez liebe, ist, dass ich Dienstags und Freitags am Maybachufer einkaufen kann.“, sagt Anja Kofbinger, grüne Abgeordnete und Direktkandidatin in Neukölln. Umso schlimmer, dass die Kunden ihr Gemüse meistens in billig produzierten Plastiktüten nach Hause schleppen. Die sind nur einmal benutzbar und man kann sie nicht recyceln.

„Die Plastiktüte ist neben der Getränkedose die größte Geißel der Verpackungsindustrie.“, scherzt Dirk Behrendt, ebenfalls grüner Abgeordneter und Direktkandidat in Kreuzberg. Witzig meint er das aber nicht, denn, wie er hinzufügt, ist Plastik nicht abbaubar – was einmal produziert wurde, bleibt als Müll erhalten. Was wir hier in Berlin nicht sehen: Die bisher hergestellte Menge an Plastik reicht aus, um die Erde sechsfach einzupacken. Im Pazifischen Ozean schwimmt sechs Mal mehr Plastikmüll als natürliches Plankton. Jährlich verenden hunderttausende Fische, Vögel und Schildkröten wegen dieser Müllansammlungen im Meer.

Nachhaltiger Konsum: Jede und jeder ist gefragt
Grund genug etwas zu tun! „Wir übernehmen seit unserer Gründung Verantwortung für die Umwelt und wollen auch jetzt wieder ein Zeichen setzen.“, unterstreicht Turgut Altug, Listen- und Direktkandidat in Kreuzberg. „Aber auch jede Konsumentin und jeder Konsument kann durch sein Kaufverhalten dazu beitragen, dass die Plastikmüllinseln im Pazifik nicht noch größer werden.“

„Plastic Enemy“ oder „Geiler Sack“ steht auf den Stofftüten, die verteilt werden. Die Botschaft ist klar: Plastikmüll verschmutzt die Umwelt, Plastik wird aus dem schwindenden Rohstoff Erdöl hergestellt. Wenn wir in Zukunft noch aus den Ressourcen unserer Umwelt schöpfen wollen, müssen wir gegensteuern und aktiv die uns verbleibenden natürlichen Ressourcen schützen. Eine kleine, aber wirkungsvolle Methode ist, die „Plastiktüte links liegen zu lassen“, wie Cem Özdemir herausstellt. So kann jede und jeder etwas für den Umweltschutz tun!

Bewusst Konsumieren ist nachhaltig Leben. Denn wir haben die Erde nur von unseren Kindern geliehen.