Stirbt die Biene, stirbt der Mensch

22.05.14 – von lag.umwelt –

Die Wertschöpfung durch die Bestäubungsleistungen, die auch maßgeblich durch Wildbienen unterstützt wird, beläuft sich alleine für die europäische Union auf 22 Mrd. €, sagt die EU-Kommissarin Geoghegan-Quinn. Seit einigen Jahren aber geht es den Bienen zunehmend schlecht.

Daher gilt seit dem 1. Dezember 2013 in allen 28 EU-Mitgliedsstaaten ein Verbot dreier Pestizide aus der Wirkstoffgruppe der sogenannten Neonicotinoide. Sie werden als Beizmittel zur Ummantelung des Saatguts eingesetzt. Da sie wasserlöslich sind und so die gesamte wachsende Pflanze durchdringen, werden sie als systemische Insektizide bezeichnet. Neonicotinoide sind langlebig, reichern sich im Boden an und werden in der Nahrungskette weiter gegeben. Davon sind die vorwiegend Insekten fressenden Vogelarten der Feldflur, wie beispielsweise Kiebitz, Rebhuhn und Braunkehlchen mit Rückgangsraten von über 60 % betroffen. Nun wird die Anwendung der Gifte Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam zunächst für zwei Jahre und bestimmte Kulturen verboten.

Die EU folgt mit diesem befristeten Verbot einer Maßgabe der Pestizid-Verordnung von 2009 (Nr. 1107/2009), die einen besseren Bienenschutz regelt. Im Greenpeace Report "Bye bye Biene?" werden noch vier weitere schädliche Pestizide identifiziert, die ebenfalls verboten werden sollten. Vertreter von BUND und Greenpeace sind sich sicher: Dieses längst überfällige Verbot kann nur der erste Schritt sein. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eindeutig genug, um ein langfristiges Verbot mehrerer bienenschädlicher Pestizide zu rechtfertigen.

Für die Europäische Fraktion der Grünen „Greens/EFA Group“ ist die Umsetzung des europaweiten Bienenschutzes prioritär. Die entsprechende Kampagne findet ihr bei „Give Bees a chance“, die Homepage gibt's in Englisch oder Französisch. Es gibt auch ein mehrsprachiges Video zum Thema. 

Kategorie

Lebenswerte Stadt