Prostituierte als Nachbarn – eine normale Nachbarschaft?

28.02.12 –

 

Am Montag, den 12. März, treffen sich die LAGen Demokratische Rechte, Frauen- und Geschlechterpolitik und Migration und Flucht, auf Einladung der Abgeordneten Bene Lux und Dirk Behrendt, um 19.30 Uhr im Abgeordnetenhaus (Niederkirchnerstraße 5, Nähe S/U-Bahnhof Potsdamer Platz).

 

Christiane Howe (Technische Universität Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft) wird ihre hochinteressante Studie „Nachbarschaften und Straßen-Prostitution – Konfliktlinien und Lösungsansätze im Raum rund um die Kurfürstenstraße in Berlin“ vorstellen.

 

Aus der Projektbeschreibung:

Prostitution ist in Deutschland - laut Bericht der Bundesregierung - als eine vom Recht zu respektierende autonome Entscheidung aufzufassen, die aber mit erheblichen Gefahren und Risiken behaftet ist. "Dazu gehören etwa psychische und physische Auswirkungen auf die betroffene Person. Diese Risiken und Gefahren sind aber nicht mit allen Formen der Prostitution in gleichem Ausmaß verbunden, sondern sie hängen wesentlich von den Bedingungen ab, unter denen sie ausgeübt wird" (BMFSFJ 2007: 7).

Straßenprostitution ist rund um die Kurfürstenstraße in Berlin seit Jahrzehnten fest etabliert. Sie unterliegt den jeweiligen sozialen, politischen wie ökonomischen Veränderungen, so z.B. der Stadtsanierung West und der Umwandlung von staatlichem in privates Mieteigentum ab den 1970/80er Jahren sowie den Veränderungen, die durch den "Mauerfall" und die Öffnung und Erweiterung der EU verursacht wurden. Kritische Diskussionen über die Auswirkungen der Prostitution, über unterschiedliche Vorstellungen zu ihrer Handhabung und Gestaltung oder ihr Verbot begleiten sie seit Anbeginn.

In beiden betroffenen Verwaltungsbezirken, Schöneberg-Tempelhof und Mitte, wurden vielfältige Aktivitäten unternommen, um Veränderungen vor allem im Sinne der Anwohner/innen herbeizuführen. Dennoch besteht ein immer wiederkehrender Unmut, der sich in einer Art Wellenbewegung äußert. Es konnten offensichtlich bisher keine nachhaltigen oder zufriedenstellenden Lösungen für die Situation in diesem Stadtviertel gefunden werden. Die Verantwortlichen sind immer wieder in der schwierigen Lage, um Verständnis werben, erklären und vertrösten zu müssen.

Ziel des Projektes "Nachbarschaften und Straßen-Prostitution – Konfliktlinien und Lösungsansätze rund um die Kurfürstenstraße in Berlin" war es, präzise Problembeschreibungen rund um die Straßenprostitution zu erhalten, Ideen und Verbesserungsvorschläge zu sammeln und Faktoren herauszuarbeiten, die für eine positive Entwicklung im Viertel von allen Beteiligten beschrieben werden. Abschließend sollten Lösungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen formuliert werden.

Das Projekt wurde im Zeitraum April bis September 2011 im Auftrag des Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg, Ekkehard Band, durchgeführt. Interviewt wurden Anwohner/innen, Gewerbetreibende, Vertreter/innen von sozialen Projekten, Schulen, Kindertagesstätten, Gemeinden, der Politik, Verwaltung und Polizei. Verantwortlich für die Durchführung war Christiane Howe unter Mitarbeit von Milena Sunnus.

 

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Weitere Informationen

Die komplette Studie „Nachbarschaften und Straßen-Prositution“ von Christiane Howe und Milena Sunnus

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Solides Fundament