News: Equal Pay Day am 17.März 2020

16.03.20 –

Geschlechtergerechtigkeit ohne wenn und aber Zweitgrößtes Gender Pay Gap der EU ist mit 21 Prozent in Deutschland seit Jahren unverändert groß Am 17.März ist Equal Pay Day in Deutschland. Dieser internationale Aktionstag für gleiche Bezahlung von Männern und Frauen fordert die Beseitigung der Geschlechterlohnlücke. „Etwa drei Viertel des Gender Pay Gap in Deutschland können auf strukturelle Unterschiede zwischen abhängig beschäftigten Frauen und Männer zurückgeführt werden, also auf die ausgeübten beruflichen Tätigkeiten, die Verteilung auf die Wirtschaftsbereiche, das Qualifikationsniveau, auf den Beschäftigungsumfang und den Anteil der Frauen und Männer in Führungspositionen“, urteilt die Hans-Böckler-Stiftung (https://www.boeckler.de/52854.htm) Der Aktionstag markiert symbolisch den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen. Weil die Entgeltlücke in ganz Europa besteht, findet der Aktionstag in 23 europäischen Ländern statt. Mit 21 Prozent ist die Lohnlücke in Deutschland die zweitgrößte in der Europäischen Union. Sie ist seit 2016 unverändert groß. Die deutsche Geschlechterlohnlücke entspricht 77 Tagen, wenn der Prozentwert aufs Jahr betrachtet umgerechnet wird. Der Equal Pay Day 2020 findet nur aufgrund des Schaltjahres einen Tag früher als in den Vorjahren statt. Nur in Estland wird der Aktionstag später als in Deutschland ausgerufen. Die geschlechtsspezifische Lohnlücke entsteht, weil Frauen in bestimmten gutbezahlten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter fehlen, weil sie ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt durch Elternzeit oder die Pflege von Angehörigen häufiger und länger als Männer unterbrechen oder reduzieren und weil sogenannte frauentypische Berufe weiterhin finanziell unterbewertet sind. „Auf Augenhöhe verhandeln – WIR SIND BEREIT“, lautet das Motto der Equal Pay Day-Kampagne 2020. GewerkschaftsGrün Berlin tritt deshalb für folgende Forderungen ein: - angemesseneren Bezahlung durch Tarifabschlüsse in den sogenannten frauentypischen Arbeitsbereichen Pflege und Erziehung - Transparenz und eine offene Diskussion der Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern - Rahmenbedingungen, die Männern und Frauen die gleiche Teilhabe an Erwerbs- und Sorgearbeit ermöglichen und Arbeitszeitreduzierungen sozial absichern - Wiedereinstieg von Teil- zu Vollzeitarbeit ohne Barrieren - gleichberechtigten Zugang von Frauen und Männern zu technischen und kaufmännischen Ausbildungsplätzen - eine wirksame Frauenquote in den Aufsichtsräten und Vorständen großer Unternehmen.