Berufsbildung ist Grün - zuversichtlich und gut qualifiziert zur Klimaneutralität beitragen

03.06.23 –

Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz:

Gut ausgebildete Fachkräfte sind der Schlüssel zur Klimaneutralität. Wir stellen daher die Aus- und Weiterbildung in klimarelevanten Berufen in den Fokus grüner Berliner Politik auf allen Ebenen. Als Bündnisgrüne setzen wir uns für eine Aus- und Weiterbildung mit Fokus auf den klimarelevanten Berufen und die Unterstützung der entsprechenden Unternehmen ein. Dies beginnt bereits in der Berufsorientierung.  Dafür braucht es die Modernisierungen von Berufen und die zeitgemäße Aufstellung der Lern- /Lehrinhalte. In der breiterenund auch politischen Öffentlichkeit sind die Angebote der Beruflichen Bildung immer noch nicht hinreichend bekannt . Die Forderungen nach mehr Grün in den Städten, mehr Elektromobilität, mehr Energiesparmaßnahmen etc. sind völlig gerechtfertigt, aber ohne die Fachkräfte, die die Energiewende in Taten bzw. im Alltag umsetzen können wir dem Klimawandel nicht entgegenwirken  Und noch immer sind die Abbruchquoten in vielen – gerade klimarelevanten Berufen - mit teilweise mehr als 40% zu hoch. Teils sind die Erwartungen zu hochund werden nicht erfüllt, da die Auszubildenden auf die Aufgaben noch nicht ausreichend vorbereitet sind oder die Ausbildungsbetriebe sind mit der Aufgabe des Ausbildens überfordert.

Kleine und Mittelständische Unternehmen müssen, beispielsweise durch die Ausbildungsumlage, unterstützt werden, die Qualität ihrer Ausbildung zu verbessern. Mütter und Väter müssen gleichermaßen die Chancen auf Ausbildung in Teilzeit erhalten.

Aus- und Weiterbildungsangebote in klimarelevanten Berufen müssen in allen Berliner Bezirken gestärkt werden, z.B., durch den Aufbau von überbetrieblichen Aus- und Weiterbildungszentren, von denen es in Berlin zu wenig gibt, und/oder Einbeziehung und Stärkung der Oberstufenzentren als anerkannte Kompetenzzentren.

Auch geflüchteten Jugendlichen muss schnellstmöglich nach Ankunft ein gutes Angebot der beruflichen Orientierung und ein Ausbildungsangebot gemacht werden. So können diese Jugendlichen mit ihren Talenten und Fähigkeiten ebenfalls Teil einer neuen Azubi-Generation werden, die aktiv in klimarelevanten Berufen arbeiten und Berlin klimaneutral machen. Die Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen muss vereinfacht werden.

Die vielfältigen Angebote der Berliner Oberstufenzentren stehen zu wenig im Fokus der Beruflichen Orientierung an Schulen. Gerade auch an Gymnasien müsse diese Optionen des beruflichen Werdegangs vorgestellt und beworben werden. Berufsorientierung muss neu gedacht werden - an Stelle eines einzigen Praktikums muss es vielfältige und in verschiedenen Jahrgangsstufen wiederkehrende Angebote zur Berufsorientierung geben. Mehrfache Betriebspraktika, Beratungen durch die Jugendberufsagentur, Betreuung durch die "BSO-Teams" und neue, kreative Angebote in Form von Podcasts und Berufsorientierungstagen an den Oberstufenzentren sind nur einige Beispiele.