Arbeit für Berlin - Pressekonferenz 100.000 neue Jobs

01.07.11 –

 

Wie können wir in Berlin 100.000 neue zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen? Diesen Teil unseres Wahlprogrammes erläuterten Renate Künast, Kandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin, und Volker Ratzmann, Vorsitzender der Grünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, heute auf einer Pressekonferenz.

Das Dilemma Berlins ist, dass die deutsche Hauptstadt zwar zu den attraktivsten Städten der Welt gehört, aber wirtschaftlich das traurige Schlusslicht in Deutschland ist. Berlin – das ist die Hauptstadt der Erwerbslosigkeit. In vielerlei Hinsicht trägt Berlin – so Renate Künast – „die rot-rote Laterne“. Jeder Fünfte Berliner ist Hartz IV-Empfänger und besonders Kinder sind nicht selten von existenzbedrohlicher Armut betroffen. „Der Aufschwung in Deutschland geht an Berlin vorbei und der rot-rote Senat hat unter Wowereit das Thema Wirtschaft sträflich vernachlässigt.“ so Renate Künast. Zum Vergleich: In Berlin beträgt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen 21 000 €, in Hamburg ist es das Doppelte!

Gesundheit für die Stadt
Gemeinsam mit Volker Ratzmann stellte Renate Künast das grüne Wirtschaftskonzept „Arbeit für Berlin“ vor. Und das an einem symbolischen Ort: Die Pressekonferenz fand im Bettenhochhaus des Charité-Standorts Mitte statt. Die Charité ist der Nukleus der Berliner Gesundheitsversorgung und birgt enormes Potenzial für die Gesundheitswirtschaft – einen der Schwerpunkte grüner Wirtschaftspolitik. „Die Zukunft der Gesundheitswirtschaft ist die Zukunft der Charité“, sagte Renate Künast. Darum braucht der Gesundheitsversorger strukturelle und finanzielle Unterstützung vom Senat. Unser Ziel ist es, Vivantes und Charité, die beiden großen Anbieter von Gesundheit, nicht länger zwischen vier Senatsverwaltungen zerreiben zu lassen, sondern die politische Steuerung aus einer Hand zu ermöglichen. Nur so wird eine effiziente Zusammenarbeit möglich. Und nur so kann die Exzellenz der Berliner Gesundheitsbranche in medizinischer Versorgung, Forschung und Lehre gewährleistet und weiter ausgebaut werden.

Berlin – ein kreativer Schatz
Neben der Gesundheit legt die grüne Wirtschaftspolitik ihren Fokus auf Kreativwirtschaft, Umwelttechnologie, Tourismus und Kommunikation. In der Kreativwirtschaft ist Berlin bereits Spitzenreiter – jedenfalls, was den kreativen Output der Stadt anbetrifft. Leider gibt es gerade in der Kreativbranche viele prekär Beschäftigte. Deshalb müssen Fördermodelle neu überdacht und besser organisiert werden. Es soll zudem einen Kreativbeirat geben, der auch wirkliche Entscheidungskompetenzen hat.

Umwelt- und Klimaschutz schaffen Arbeit
Umwelt- und Klimaschutz schaffen Arbeit. Allein durch Energetische Sanierung wollen wir in Berlin 25 000 neue Arbeitsplätze schaffen. In Berlin sind alle Ressourcen vorhanden, um Vorreiter in Sachen Klimaschutz- und Umwelttechnologie zu werden: Kreativität, Exzellenz in Wissenschaft und Forschung, Dynamik und Fläche. Die 2012 am Flughafen Tegel freiwerdende Fläche soll zu einem Innovationspark Tegel werden, wo Spitzenforschung und Industrie gemeinsam modernste Technologien für die ganze Welt entwickeln. Wir wollen, dass Berlin Stadt der Elektromobilität wird, und so Vorreiter einer zukunftsorientierten Technologie, die außerdem noch das Klima schützt. Das zusammen mit einem Konzept für grünen Tourismus macht Berlin wirtschaftlich stark und zu dem, was unsere Stadt verdient hat.
 
Die Idee ist, die verschiedenen Kernbereiche optimal miteinander zu vernetzen: grün, kreativ und innovativ. Berlin hat das Zeug dazu, Berlin kann mehr. Der Innovationsschub muss nur endlich ausgelöst werden!