Armutsfalle für Alleinerziehende im Prenzlberg

21.12.11 –

von Claudia Lukas

(Stachlige Argumente Winter 2011, Nr. 184, Seite 47)

Katja ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und wohnt im Prenzlauer Berg. Da sie keinen Kitaplatz für ihr jüngstes Kind gefunden hat, konnte sie nicht wie geplant ihren Beruf wieder aufnehmen. Seither ist sie auf staatliche Unterstützung angewiesen.

Katja begann mit der Suche nach einem Betreuungsplatz als sie im vierten Monat schwanger war. Nun steht sie auf den Wartelisten verschiedener Kitas: im Durchschnitt zwischen den Plätzen 50 und 80.

Mittlerweile müsse man für einen Kitaplatz dankbar sein, unabhängig davon, ob dieser den eigenen Vorstellungen, Erwartungen, Lebenskonzept oder Erziehungsstil entspreche. „Ich habe ja kein Kind zur Welt gebracht, dass dann in irgendeiner Kita landet. Ich wollte ja auch einen Kitaplatz, der meinen Erziehungsmethoden und meinen Lebenswandel entspricht.“

Doch nicht nur die fehlenden Betreuungsplätze sind für Katja problematisch. Die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Kindererziehung werden zusätzlich durch die begrenzten Öffnungszeiten der Kitas erschwert. Selbst wenn Katja endlich einen Kitaplatz bekommt, könnte sie ihren ursprünglichen Arbeitsaufwand nicht mehr ausreichend organisieren und müsste deshalb zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts zusätzlich mit Hartz IV aufstocken.

Zur Vereinfachung der Kitasuche und als Ausweg aus der prekären Situation plädiert die zweifache Mutter für mehr Transparenz und Kooperation zwischen Kitakostenstelle und Kitas: So könne festgestellt werden, wer sich an welcher Kita an- oder abgemeldet hat.

Die Autorin ist in der AG Kita aktiv