Pädophile Vergangenheit im Landesverband Berlin - Stand der Aufklärung und Aufarbeitung

12.11.14 –

Heute haben unsere Bundesvorsitzende Simone Peter und Prof. Franz Walter den Abschlussbericht zur pädophilen Vergangenheit der Grünen veröffentlichen. Hiermit wollen wir über den Stand der Aufarbeitung im Berliner Landesverband informieren.
Auf der Landesdelegiertenkonferenz am 30. November 2013 haben wir den Beschluss gefasst, „eine Kommission bestehend aus grünen Vertreterinnen und Vertretern, Zeitzeuginnen und –zeugen, Expertinnen und Experten zu berufen, die die Haltung des Landesverbandes zu Pädophilie und sexualisierter Gewalt gegen Kinder von der Gründungsphase bis in die 90er Jahre untersucht und dazu einen eigenen Abschlussbericht und Handlungsempfehlungen vorlegt.“

Seit März dieses Jahres arbeitet diese Kommission nun intensiv an der Aufarbeitung. Der Bundesverband stellt mit Unterstützung aller Landesverbände eine Telefonhotline bereit, an welche sich Betroffene wenden können.

Hier die wichtigsten Fakten zum Stand der Aufarbeitung:
- Um die Neutralität der Kommission zu garantieren ist sie, dem LDK-Beschluss folgend, zusammengesetzt aus externen Expertinnen und Experten und Mitgliedern von Bündnis 90/Die Grünen. Externe Mitglieder: Detlef Mücke (GEW), Dagmar Riedel-Breidenstein (Strohhalm/Heroes), Iris Hölling (Wildwasser), Lutz Volkwein (SUB/WAY). Grüne Mitglieder: Bettina Jarasch, Daniel Wesener, Maria Meisterernst, Andreas Audretsch, Marianne Burkert-Eulitz, Sebastian Walter, Thomas Birk, Ulli Reichardt, Wolfgang Wieland.
- Zur Unterstützung und Professionalisierung der Aufarbeitung hat der Berliner Landesverband einen Werkvertrag an einen Historiker vergeben, der die Aufarbeitung begleitet und gemeinsam mit der Kommission vorantreibt.
- Eine umfassende Recherche nach Dokumenten, die eine Rekonstruktion möglich machen, wurde begonnen. Dazu war der mit dem Werkvertrag beauftragte Historiker und einzelne Mitglieder der Kommission viele Stunden in Berliner Archiven (Grünes Gedächtnis, Schwules Museum). Ebenfalls wurden Privatarchive, die Aktenbestände des Landesverbandes und das Archiv des KV Friedrichshain-Kreuzberg gesichtet, ausgewertet und aufgearbeitet. Diese Arbeit ist bereits weit gediehen, aber noch nicht abgeschlossen.
- Außerdem hat die Kommission damit begonnen Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu führen, um Informationen über die Debatten und Strukturen von damals zusammen zu tragen. Diese Interviews werden in den kommenden Monaten ausgewertet.
- Die Kommission plant im ersten Halbjahr 2015 einen Abschlussbericht vorzustellen.