Zum Tod von Erzbischof Kardinal Sterzinsky

30.06.11 –

Sehr geehrter Weihbischof Heinrich,

die Nachricht vom Tod des Kardinals Sterzinsky hat mich aus dem hektischen politischen Betrieb herausgerissen. Ich möchte Ihnen und allen, die im Erzbistum und darüber hinaus jetzt trauern, mein Mitgefühl und meine persönliche Anteilnahme ausdrücken.

Kardinal Sterzinsky hat sich seit vielen Jahren für Menschen eingesetzt, die sonst kaum Fürsprecher haben: für Menschen, die ohne Aufenthaltspapiere in Deutschland leben. Sein Engagement für die Menschenrechte dieser Migrantinnen und Migranten hat der katholischen Kirche Glaubwürdigkeit verliehen – auch bei vielen Menschen, die ansonsten eher skeptisch gegenüber einer Institution wie der katholischen Kirche sind. Ich hoffe sehr, dass auch sein Nachfolger dieses Engagement weiterführt. Es hat mich immer beeindruckt, obwohl ich nicht mit allen seiner eher konservativen Haltungen in innerkirchlichen Fragen einverstanden war.

Am ersten Spitzengespräch zwischen den Berliner Bündnisgrünen und Vertretern des Erzbistums konnte er krankheitsbedingt leider nicht mehr teilnehmen; wir haben aber alle  gehofft, dass er sich wieder erholen würde. Umso erschrockener habe ich die Nachricht von seinem Tod heute zur Kenntnis genommen. Ich hoffe, dass der Dialog zwischen unserem Landesverband und der katholischen Kirche dennoch weiter geht. An Themen mangelt es nicht!


Mit herzlichen Grüßen,
Bettina Jarasch