Mauerpark - Ausdruck des Berliner Lebensgefühls

29.04.11 –

Gemeinsame Erklärung von Andrea Fischer, Bürgermeisterkandidatin für Berlin-Mitte, und Jens-Holger Kirchner, Bürgermeisterkandidat für Pankow:

Weit über Berlin hinaus ist der Mauerpark im ehemaligen Mauerstreifen der Ost- und West-Berlin, Wedding und Prenzlauer Berg trennte, als der Ort bekannt, der das neue Lebensgefühl Berlins repräsentiert. Die Bürgerinnen und Bürger nicht nur der beiden angrenzenden Stadtteile begannen nach dem Mauerfall, die Freifläche um die Brache auf ihre Art zu nutzen. Heute ist der Mauerpark ein fester Bestandteil der Freizeitgestaltung nicht nur für Berlinerinnen und Berliner sondern auch für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt – im besten Sinn ein Weltbürgerpark.

Was bisher geschah
Momentan befindet sich der westliche Teil des Mauerparks auf Weddinger Seite im Besitz der VIVICO einer Tochtergesellschaft der CA Immo Wien. Diese will einen großen Teil ihrer Flächen im Mauerpark dicht bebauen und damit der Nutzung als Park zu entziehen. Seit ca. 2002 versucht der Bezirk Mitte, Eigentümer von Teilflächen des westlichen Mauerparks zu werden, um diese als Park zu erhalten. Die einzige in Erwägung gezogene Möglichkeit schien bisher ein Tauschhandel – Fläche gegen Baurecht. Diese Lösung hat sich nicht als tragfähig erwiesen, da sie weder von einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit getragen wird noch im Sinne des Allgemeinwohls ist.

Ein Park von allen, mit allen und für alle
Wir wollen, dass der gesamte Mauerpark als Weltbürgerpark fertig gestellt wird! Berlin braucht diesen öffentlichen Raum für BewohnerInnen und BesucherInnen gleichermaßen. Der enorme Zulauf, die vielen großen und kleinen Veranstaltungen, der Markt, die Partys, die spazierenden Familien zeigen, dass der Park größer werden muss. Sie alle brauchen die komplette Fertigstellung des Parks auf Weddinger Seite.

Deshalb bietet die Perspektive dieses Weltbürgerparks, der durch viele Bürgerinnen und Bürger finanziert, gestaltet und für alle nutzbar ist, eine zukunftsweisende Alternative zur kommerziellen Verwertung.

  • Unsere Idee ist ein Park, der allen gehört. Ein Park, der nicht von einem einzelnen Großinvestor und aus Verwertungsgründen gehalten, sondern durch viele finanziert und getragen wird. Auf diese Weise wird der Mauerpark durch die Bürgerinnen und Bürger rekommunalisiert. Jede und jeder kann einen Quadratmeter oder mehr symbolisch erwerben und so mitbesitzen, mitgestalten und mitnutzen.
  • Die Entwicklung des Parks soll ein offener und breit getragener Prozess sein.
  • Der Mauerpark soll für alle Generationen attraktiv und zugänglich sein und für viele Nutzungsformen offen. Das wird erst möglich, wenn die komplette Fläche genutzt werden kann.


Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park
Die Bürgerinnen und Bürger Berlins wollen ihren Park und bekämpfen seit 2002 den Ausverkauf des Mauerparks. Dieser Einsatz, die begeisterte Nutzung des Parks und die massiven Proteste gegen einen Tauschhandel des Bezirks zeigen, dass nur die vollständige Fertigstellung des Mauerparks Aussicht auf eine gesellschaftliche Mehrheit und auf gesellschaftlichen Rückhalt haben wird.

Wir unterstützen daher das Ziel der Stiftung Welt-Bürger-Park, die politische Frage für bebauungsfreie Lösungen offen zu halten, Gelder für den Kauf der fehlenden Flächen einzuwerben und Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zum gemeinsamen Handeln aufzufordern.

Kontakt: Bettina Jarasch, Landesvorsitzende (Mobil: 0151 - 21 29 00 85)