Für ein gutes Miteinander aller Generationen - Berliner Grüne stellen sich Ageismus und Altersdiskriminierung entgegen

01.10.25 –

Beschluss auf dem Landesausschuss:

Ageismus umfasst stereotype Vorstellungen, Vorurteile und Diskriminierung gegenüber uns selbst und anderen Personen aufgrund des Lebensalters.

Er betrifft alle Altersgruppen. Von den negativen Auswirkungen besonders betroffen sind jedoch jüngere Menschen (dann auch Youngism genannt) und Ältere. Um letztere soll es hier gehen.

Stereotype, oft mit Problemen assoziierte Altersbilder beeinflussen die Selbstwahrnehmung der Älteren: Sie trauen sich weniger zu als möglich wäre. Es kann eine Abwärtsspirale folgen, die zu weniger Aktivität und negativen gesundheitlichen Folgen führt. Das verursacht in der Folge Kosten für die gesamte Gesellschaft.

Ältere, die sich nicht durch die weitverbreiteten Altersbilder in ihrer Aktivität bremsen lassen, haben hingegen oft mit Diskriminierung zu kämpfen. Das betrifft Frauen ganz besonders. Sorge-Arbeit wird durch Rentenpunkte nicht ausreichend belohnt und führt oft zu Altersarmut und mangelnder Anerkennung ihrer Lebensleistungen. Eine frauenpolitische Perspektive ist deshalb immer nötig, wenn wir Alter gerecht gestalten wollen.

Für uns Grüne ist das Anerkennen und Fördern der Vielfalt ein besonderes Anliegen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, auch das Alter in all seiner Diversität wahrzunehmen:

  • aktiv und gesund ebenso wie auf Unterstützung angewiesen,
  • Ur-Berlinisch oder zugezogen, woher auch immer,
  • als Single oder in Partnerschaft,
  • hetero oder queer,
  • mit guter Rente die Freiheit vom Erwerbsleben genießend oder in Altersarmut kaum über die Runden kommend,
  • in anregender Gemeinschaft oder einsam und zurückgezogen.

Einseitigen Altersbildern stellen wir uns entgegen! In ihrer Vielfalt stellen die Älteren einen wichtigen Faktor für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft dar.

Damit gehen wir auch einen wichtigen Schritt in die Richtung:

Grüne für Ältere wählbarer machen – Ältere für Grüne sichtbarer machen!

Der Anteil älterer Menschen in unserem Land wächst stetig. Schon heute stellen die Älteren eine sehr große Gruppe innerhalb unserer Bevölkerung dar. Der Anteil der jungen Menschen in unserer Gesellschaft geht leider immer weiter zurück.

Aufgrund ihrer großen und noch wachsenden Zahl sind die Älteren überproportional für die Wahlergebnisse der kommenden Jahre verantwortlich! Sie zu erreichen ist wichtig für die Zukunft von uns Grünen in den Parlamenten. Das sollte in öffentlichen Äußerungen, Publikationen und Materialien mit bedacht werden.

Wir müssen den Spagat hinbekommen, junge aktive Menschen und damit auch unsere jungen Mitglieder zu unterstützen, ihre Zukunft lebenswert zu gestalten, und gleichzeitig als glaubwürdige Interessenvertretung auch der Älteren wahrgenommen zu werden.

Machen wir ihnen Angebote, zeigen wir, dass wir sie wahrnehmen!

Besondere Gelegenheit dazu und zur Kontaktaufnahme gibt es jährlich in der Berliner Senior*innenwoche im Juni und am „Internationalen Tag der älteren Menschen“ am 1. Oktober.

Dazu braucht es in allen Bezirken Aktive, die sich darum kümmern. Unterstützung von Landesebene kann helfen, diese Gelegenheiten nicht zu verpassen.

Wir Grüne müssen in allen Ecken Berlins zeigen, dass unsere Politik die beste für alle Generationen ist!

Um zu zeigen, dass sich das Interesse der Grünen an der alternden Bevölkerung nicht auf bestimmte Anlässe beschränkt, sollten Ansprechpartner*innen zu diesem Thema in allen Bezirken etabliert werden. Eine Kontaktadresse auf den Bezirks-Websites kann schon helfen, und wo sich ein paar am Thema interessierte Aktive finden, kann eine AG gegründet werden.

Damit machen wir deutlich, dass wir permanent dazu ansprechbar sind und es in der Breite der Themen und der Verantwortung für die gesamte Gesellschaft mit den ehemaligen Volksparteien aufnehmen können.