11.10.25 –
Beschluss auf der FLINTA-Konferenz:
Als FLINTA-Mitglieder unserer Partei erwarten wir von unseren Amts- und Mandatsträger*innen, dass sie sich kritisch mit den Themen Sexismus, Diskriminierung und Machtmissbrauch auseinandersetzen. Das gilt nicht ausschließlich, aber besonders für cis Männer, die sich auf ein Amt oder Mandat bewerben.
Wir fordern, dass jede cis-männliche Person, die sich für die Partei Bündnis 90/Die Grünen um ein Amt oder Mandat bewirbt, künftig an einem Seminar zu kritischer Männlichkeit oder vergleichbaren Themen teilnehmen soll.
Diese Regelung soll Spontankandidaturen ausdrücklich nicht ausschließen; in diesen Fällen ist der Nachweis spätestens sechs Monate nach Beginn der Amtszeit nachzureichen.
Der Landesvorstand wird aufgefordert, innerhalb eines Jahres juristisch zu prüfen, ob und wie Seminare verpflichtend auf allen Ebenen eingeführt werden können.
Deswegen werden wir Seminare zu kritischer Männlichkeit und weiteren Antidiskriminierungsthemen für Kandidierende sowie Amts- und Mandatsträger*innen als Teil unseres Fürsorgekonzeptes verankern.
In das Fürsorgekonzept fließen die Ergebnisse der juristischen Prüfung ein.
Die Teilnahme an benannten Seminaren soll regelmäßig, mindestens einmal alle 5 Jahre, nach erneuter Wahl aufgefrischt werden.
Seminare, die die Reflexion der eigenen privilegierten Position als cis-männliche Person im patriarchalen System zum Gegenstand haben und geeignet sind, zu einem verantwortungsvollen Umgang damit beizutragen, sind bei Institutionen abzuhalten, die regelmäßig Workshops/Schulungen zu Gender, Gleichstellung, Diversity anbieten und über entsprechende Qualifikationen verfügen (z. B. Genderforschung, Gleichstellungsbüros, NGOs mit einschlägiger Erfahrung).
Der Landesvorstand soll alle 6 Monate einen Workshop zu diesen Themen für Kandidierende anbieten.
Die Teilnahme an solchen Seminaren unterstützt cis-männliche Personen dabei, ihre eigenen Rollenbilder zu reflektieren, Verantwortung in der politischen Arbeit zu übernehmen, ein respektvolles, gleichberechtigtes Miteinander in der Partei zu fördern und sich der eigenen Machtposition als Mandatsträger und den damit einhergehenden Machtdynamiken bewusst zu werden.
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