05.11.19 –
Der Koalitionsvertrag vom Dezember 2016 beinhaltet ein klares Konzept für den Gebäude - Komplex des Flughafen Tempelhof. Dort heißt es u. a.: „Das Flughafengebäude bleibt in öffentlicher Hand und wird für kulturelle, kreativwirtschaftliche und öffentliche Nutzungen hergerichtet. Gebäudeteile und das Vorfeld können als Eventstandort genutzt werden. Das Nutzungskonzept wird partizipativ entwickelt und soll bereits parallel zu den notwendigen Sanierungsmaßnahmen Nutzungen und einen Gedenkort ermöglichen.“ (S. 35) Und an anderer Stelle (S. 123): „Landesflächen sollen für kulturelle Zwecke mit-, um- bzw. nachgenutzt werden, z. B. der ehemalige Flughafen Tempelhof…“
Von einer Umsetzung dieser vertraglich gesicherten Vereinbarung sind wir weit entfernt. Wir fordern die Koalitionär*innen auf, die federführenden Senatsverwaltungen, namentlich Stadtentwicklung und Kultur, dazu anzuhalten und zu unterstützen, dass eine zügige Umsetzung dieser Vereinbarung in Angriff genommen wird.
Begründung:
Der Gebäude - Komplex des Flughafen Tempelhof bietet das Potenzial und die einmalige Chance, zu einem Leuchtturm und Anker für die zahllosen Künstler*innen und Kreativen in Berlin und weit darüber hinaus zu werden. Ähnlich dem Hamburger Gebiet der Kampnagel - Fabrik, aber um ein Vielfaches größer, lassen sich hier Produktions -, Präsentations- und Lagerungsstätten errichten, die der Verdrängung und dem Raummangel, dem mit kleinteiligen Maßnahmen nicht beizukommen ist, eine substanzielle Erleichterung verschaffen.
Tatsächlich fehlt es jedoch von Seiten der Verantwortlichen an einem klaren Konzept und einem erkennbaren Willen, die Zukunft des Gebäudes zu gestalten. Ein halbherzig begonnener Beteiligungsprozess ist stecken geblieben, in der Öffentlichkeit herrscht völlige Unklarheit über Lage, Grundriss und Zustand der einzelnen Räume sowie über etwaige Auflagen von Denkmal- oder Bestandsschutz. Bekannt ist lediglich der Plan eines Umzugs des Alliierten - Museums in den Hangar 7. Der überwiegende Teil des Gebäudes scheint durch Leerstand dem weiteren Verfall preisgegeben.
Dabei liegen Ideen und Konzepte vor, wie sie vom Arbeitskreis Tempelhof der Koalition der Freien Szene erarbeitet wurden und denen wir uns gerne anschließen. Diese sind:
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