07.10.25 –
Nach dem Homophobie-Skandal an einer Moabiter Grundschule wird nun ein weiterer Fall von queerfeindlichem Mobbing an einer Berliner Schule bekannt: An der Neuköllner Rütli-Schule wurde der Ehemann eines schwulen Lehrers über Monate hinweg in Anrufen, E-Mails und Briefen beleidigt und bedroht. Hierzu kommentiert Nina Stahr, Landesvorsitzende:
“Dieser Vorfall ist erschütternd und macht deutlich, wie alltäglich queerfeindliche Gewalt an unseren Schulen ist. Das ist ein Alarmsignal für unsere offene, demokratische Gesellschaft und zeigt, wie dringend wir funktionierende Strukturen gegen Mobbing und Diskriminierung an Schulen brauchen.
Es ist völlig unverständlich, warum Bildungssenatorin Günther-Wünsch nach den bisherigen Fällen immer noch nicht entschieden gehandelt hat. Dass die beiden Stellen der Anti-Mobbing- und Anti-Diskriminierungsbeauftragten in Berlin jahrelang unbesetzt waren und es bis heute keine belastbaren Daten zu Mobbing an Berliner Schulen gibt, ist verantwortungslos. Und dass der Senat gleichzeitig die Mittel für queere Bildungsprojekte und Demokratiebildung kürzt, ist ein politischer Skandal. Damit werden genau die Programme geschwächt, die Schüler*innen stärken und Lehrkräfte unterstützen sollen. Gerade jetzt, wo die Angriffe auf queere Menschen zunehmen, dürfen Prävention und Aufklärung nicht länger auf der Strecke bleiben.
Den Worten des Regierenden Bürgermeisters, Berlin solle eine Stadt der Vielfalt und des Respekts sein, müssen endlich Taten folgen. Wer diese Werte ernst meint, darf nicht zulassen, dass die eigene Bildungssenatorin Politik in die entgegengesetzte Richtung macht.”
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