24.11.20 –
Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November sowie angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie fordern Bündnis 90/Die Grünen Berlin verstärkte Anstrengungen gegen häusliche Gewalt. Als zentral erachtet die Partei insbesondere den Ausbau der Frauenhausplätze sowie die Einstufung der Hilfestrukturen als systemrelevant. Dazu erklärt Nina Stahr, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Berlin:
„Dass Berlin mehr Frauenhausplätze braucht, war schon lange bekannt. Durch die Pandemie ist der Bedarf noch dringender geworden – häusliche Gewalt ist während des Lockdown im Frühjahr um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen. Wir befürchten, dass jetzt eine ähnliche Situation entstehen könnte. Darum ist es gut, dass das siebte Frauenhaus noch in diesem Jahr kommt, weitere müssen folgen.“
Dass die Mitarbeiter*innen einschlägiger Hilfesysteme bisher nicht als systemrelevant anerkannt werden, findet Stahr falsch. Sie ergänzt: „Wir brauchen die personelle Absicherung der Frauenhilfestrukturen. Berlin sollte hier ein Zeichen setzen und die beteiligten Berufsgruppen endlich als systemrelevant anerkennen.“
Bündnis 90/Die Grünen halten es auch für wesentlich, Politik und Öffentlichkeit noch stärker für das Risiko der häuslichen Gewalt zu sensibilisieren. „In Zeiten wie diesen ist der Aufruf, zuhause zu bleiben, richtig. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass viele Frauen und Kinder in eben diesem Zuhause schlicht nicht sicher sind. Auch deshalb müssen Kitas und Schulen so lange wie möglich offenbleiben“, so Stahr weiter.
Bereits in ihrem Beschluss „Nein zum Backlash“ vom 25. September hatte die Partei Maßnahmen gegen häusliche Gewalt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gefordert.
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