10.12.25 –
Berlin wird älter und mit dem demografischen Wandel wächst auch die Zahl der Menschen, die Pflege benötigen. Der größte “Pflegedienst” sind dabei die pflegenden An- und Zugehörigen. Rund 86% der Pflegebedürftigen leben zu Hause und bekommen Unterstützung aus dem eigenen Umfeld. Dieses füreinander Einstehen ist Ausdruck von Zusammenhalt und Solidarität und trägt unsere Gesellschaft. Unser Dank gebührt allen Menschen in der Pflege, dass sie hier ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Verantwortung für Angehörige zu übernehmen, ist wertvoll – aber auch herausfordernd. Unsere Aufgabe als Politik ist es da, wo die, die Unterstützung leisten, selbst an Grenzen kommen, ein Unterstützungsangebot zu schaffen. Mit den Pflegestützpunkten in allen Bezirken und einer breiten Selbsthilfe- und Beratungsstruktur hat Berlin eine ausgebaute Pflegeunterstützungslandschaft. Trotzdem gibt es noch einiges zu tun. Berlin muss Caring Community werden mit lokalen Sorgestrukturen, Community Health Nurses, damit es erst gar Ausnahmesituation gibt. Aber als Land Berlin muss es besondere Unterstützung in einer pflegerischen Krise geben.
Doch bislang fehlt in Berlin eine funktionierende Krisenstruktur für pflegerische Notfälle. Immer häufiger wird der Rettungsdienst zu Situationen gerufen, in denen keine akute medizinische, sondern eine pflegerische Notlage besteht. Hamburg hat mit einem Pflegenottelefon und den daraus folgenden kurzfristig verfügbaren Notpflegeplätzen bereits eine Lösung für diese Versorgungslücke geschaffen. Berlin braucht deshalb zu seinen bewährten Pflegekrisenstrukturen ein Pflegenottelefon. Der Senat muss dieses Modell schnellstmöglich aufgreifen und umsetzen.
Ziel ist es, pflegebedürftigen Menschen, ihren Angehörigen und Pflegekräfte in akuten Krisensituationen schnell, niedrigschwellig und bedarfsgerecht Hilfe zu bieten – bevor aus einer Pflegesituation ein Rettungsdiensteinsatz oder gar eine Notaufnahme wird.
Das Pflegenottelefon soll:
Der Senat ist nun aufgefordert kurzfristig eine Förderrichtlinie für Pflegenotplätze zu erarbeiten und gemeinsam mit der Feuerwehr, den Pflegediensten und den Bezirken ein Umsetzungsmodell zu entwickeln. Denn die, die Care-Verantwortung übernehmen oder auf gute Pflege angewiesen sind, dürfen nicht alleine gelassen werden. Wir zeigen Herz für Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und professionelle Pflegekräfte.
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