01.10.19 –
Liebe Freund*innen,
auf seiner morgigen Sitzung plant der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Branden-burg (VBB), eine moderate Tariferhöhung der Preise für den VBB zum 1.1.2020 zu beschließen. Die Abos im Bereich AB, das 65plus-Abo, das Schüler*innen-, Azubi- und Firmen-ticket sowie die Vier-Fahrten-Karte sind hiervon ausdrücklich ausgenommen. Dieser Beschluss wird durch die drei Berliner Koalitionspartnerinnen sowie die zu einer grundsätzlichen Strukturreform der VBB-Tarife eingesetzte Berliner „AG Tarife“ getragen.
Hintergrund
Seit der Wahl 2016 hat sich Vieles in Berlin bereits zum Guten gewendet. Unter Rot-Rot-Grün haben wir die Ticketpreise in Berlin stabil halten können und mit der Preissenkung des Sozialtickets sowie der Ausweitung seines Berechtigtenkreises für eine Vielzahl der Ber-liner*innen sogar eine spürbare Verbesserung herbeigeführt. Auch das kostenlose Schüler*innen-Ticket, ein in ganz Berlin und Brandenburg gültiges 365-Euro-Ticket für Azubis und die Vergünstigung des Jobtickets bedeuten eine Verbesserung für Hundert¬tausende und sind ein fantastischer Grüner Erfolg.
Wir haben außerdem mit dem Nahverkehrsplan 2019-23 die dringend notwendige Trend-wende beim öffentlichen Personennahverkehr eingeleitet und hierbei trotz eines Rekord-investitionsvolumens von über 28 Mrd. Euro keine Tarife erhöhen müssen.
Bei all diesen Fortschritten und Entlastungen der Bürger*innen haben wir dabei auch die Beschäftigten nicht vergessen: Die spürbaren Gehaltsanpassungen der 14.500 Mitarbei-ter*innen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) waren eine richtige und notwendige Investition in die Zukunft der Berliner Verkehrswende; hierfür fließen jährlich 100 Millionen Euro zusätzlich an die BVG.
Berlin steht zum VBB
Um auch diese Investition auf ein finanziell sicheres Fundament zu stellen, um die für die Verkehrsunternehmen in den letzten Jahren insgesamt gestiegenen Kosten auszugleichen und um mit dem Land Brandenburg auch unseren Partner dabei zuverlässig und vertrauensvoll mit einzubeziehen, hat sich Berlin dazu entschieden, einer Erhöhung der VBB-Tarife um durchschnittlich 3,3% zum 1.1.2020 zuzustimmen. Gleichzeitig verpflichtet sich die Koalition, bis 2021 eine zusätzliche Finanzierungssäule für den ÖPNV einzuführen. Das könnte bspw. eine Tourismusabgabe oder eine Nahverkehrsabgabe sein, um den Tarif damit dauer-haft günstiger, solidarischer und attraktiver zu gestalten. Bis 2021 soll außerdem das Semesterticket so gestaltet werden, dass Studierende mit Auszubildenden gleichgestellt sind.
Wichtig war uns von Anfang an, Stammkund*innen des VBB dabei so wenig zu belasten wie möglich. Durch den Erhalt des Preises der Abos im Bereich AB ist uns dies in vollem Umfang gelungen. Auch die 4-Fahrten-Karte AB sowie das 65plus-Abo bleiben ebenso stabil wie Schüler*innen-, Azubi- und Firmenticket. Für AB-Abo-Kund*innen gibt es nach 20 Uhr in Zu¬kunft außerdem die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme, als Alternative zur Personenmitnahme.
Wir arbeiten weiter an unserem Grünen Langfristziel: Wir wollen mit dem Bärenticket die Einführung einer Nahverkehrsabgabe/Infrastrukturabgabe für Berlin, die Einführung einer solidarischen Umlagefinanzierung im ÖPNV und die City Tax Plus für Berliner Gäste. Wir werden uns in der AG Tarife dafür einsetzen, dass mit der Tarifanpassung zum 1.1. auch der Einstieg in die Neuregelung beim Semesterticket und die Einführung einer dritten ÖPNV-Finanzierungssäule eingeleitet werden. Damit werden wir zwei weitere, zentrale grüne For-derungen umsetzen. Denn für uns ist klar: Der ÖPNV ist das Rückgrat der Verkehrswende – nur mit einem attraktiven und zukunftsfesten öffentlichen Nahverkehr können wir Berlin klimafreundlich, lebenswerter und nachhaltig mobiler machen!
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