Don’t hide your Pride – erst recht nicht in Zeiten von Corona!

25.07.20 –

Zur queergrünen CSD-Tour am 25. Juli erklären Henrik Rubner und Tatjana Meyer, Sprecher*innen der Landesarbeitsgemeinschaft QueerGrün von Bündnis 90/Die Grünen Berlin:

„Der CSD ist in Corona-Zeiten so wichtig wie schon lange nicht mehr. Denn die Pandemie bedroht hart erkämpfte Freiräume. Queere Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit schwindet. Viele fühlen sich vereinsamt. Darum gehen wir gerade jetzt auf die Straße, um ein politisches Zeichen zu setzen und das Miteinander queerer Menschen zu feiern! Dabei gilt natürlich immer: solidarisch sein und aufeinander Acht geben. Gerade das macht Community in schwierigen Zeiten aus.

Wir starten am Bundesinnenministerium, wo mit Horst Seehofer einer von vielen Bremsern der Bundesregierung sitzt, die zeitgemäße Queerpolitik seit Jahren verhindern: Das sogenannte Transsexuellengesetz muss endlich durch ein Gesetz für geschlechtliche Selbstbestimmung ersetzt werden. Regenbogenfamilien müssen endlich vollständig gleichgestellt werden, auch abstammungsrechtlich. Und queere Geflüchtete müssen hier – wie alle anderen auch – ein sicheres Zuhause finden.

Aber auch in der Außenpolitik muss die Bundesregierung klare Kante zeigen, wenn die Menschenrechte von LSBTIQ mit Füßen getreten werden. Unsere zweite Kundgebung findet darum Unten der Linden zwischen den Botschaften von Ungarn und Russland sowie der Repräsentanz der EU-Kommission und der entstehenden polnischen Botschaft statt. In Solidarität mit den bedrohten Communitys und mit klarer Erwartung an die Europäische Union: Menschenrechtsverletzungen müssen Konsequenzen haben!

Stiller wird es dann am Nollendorfplatz, wo wir insbesondere der lesbischen Opfer des Nationalsozialismus gedenken werden. Es ist ein Skandal, dass es trotz jahrelangen politischen Engagements immer noch keinen dauerhaften Gedenkort für die lesbischen und bisexuellen Frauen gibt, die von den Nazis ermordet wurden. Mehr lesbische Sichtbarkeit darf nicht länger ein Lippenbekenntnis bleiben. Darum schließen wir uns anschließend dem Dyke*March an – ganz klimaneutral auf Fahrrädern
natürlich.“