25.05.11 –
Protokoll der gemeinsamen Sitzung der LAG Frieden und Internationales
und der LAG Europa vom 09.05.2011
Protokoll: Sophie
Tagesordnungspunkte:
I. EZ und Europa (Referentin: Anna Cavazzini)
II. Bericht von der LDK
III. Verschiedenes
ZU I.: EZ und Europa (Referentin: Anna Cavazzini)
Anna untergliedert ihr Referat in zwei große Themenblöcke:
1. Allgemeine Hintergründe EZ-Politik der EU
2. Reformbestrebungen auf EU-Ebene im Hinblick auf die EZ
Zu: 1. Allgemeine Hintergründe EZ-Politik der EU:
- Anna berichtet, dass die EU im allgemeinen sehr stolz auf ihre EZ-Arbeit ist, ihr einen hohen Stellewert innerhalb der verschiedenen Politikfelder beimisst und diese auch mit einem vergleichsweise hohen Finanzvolumen unterstützt. Im Hinblick auf die Kompetenzverteilung zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten im Hinblick auf die EZ erläutert Anna, dass die EZ zwar vergemeinschaftet sei, jedoch neben der EZ-Politik der einzelnen Mitgliedstaaten bestehe.
- Die EZ der EU basiert auf zwei Hauptinstrumenten: Zum eine auf der Zusammenarbeit mit den AKP-Staaten, wobei der European Development Fund außerhalb des EU-Budgets steht und damit nicht der Kontrolle des Europäischen Parlaments unterliegt. Zum anderen nennt Anna das Developement Cooperation-Instrument, welches auf verschiedenen Richtlinien basiere und die Zusammenarbeit mit allen übrigen, nicht-AKP-Staaten betreffe.
- Die Besonderheiten der EZ-Politik der EU liegen zum einen in dem hohen Anteil der Budgethilfe, den die EU zur Verfügung stellt – was von der Grünen Europapartei grds. auch begrüßt wird. Anders wird dagegen die Kreditvergabe der Entwicklungshilfebank der EU beurteilt, die sehr intransparent sei.
- Der EU wohnt die allgemeine Kompetenz auf dem Gebiet der Außenhandelspolitik inne; hierbei sind zwei Instrumente zu unterscheiden:
a) General system of preferences
b) Everything But Arms- Strategie
- Bezüglich des von der EU verfolgten Konzepts der Politikkohärenz der EU im Interesse der Entwicklung (PCD – Policy Coherence for Development) wurde ein Flyer in der LAG verteilt.
- Die Kontrolle der EZ-Hilfe der EU erfolgt insbesondere durch Monitoringprogramme und Bedingungen, die an eine EZ-Hilfe geknüpft sind.
- Neben den Instrumenten der Entwicklungshilfe gibt es weitere Instrumente zur Unterstützung von bedürftigen Staaten, wie das Instrument für Stabilität, Finanzinstrumente für humanitäre Hilfe (Hauptempfänger: Palästina) sowie das Instrument für Menschenrechte.
Zu: 2. Reformbestrebungen auf EU-Ebene im Hinblick auf die EZ
- Grds. gibt es zwei mögliche Richtungen der Reformbestrebungen, wobei erstere momentan nicht ernsthaft verfolgt werde:
a) Vergemeinschaftung (Konsolidierung), d.h., die EU soll eine größere Rolle bei der Programmierung und Durchführung der EZ spielen; EU-Mitgliedstaaten müssten ihre Mittel dann direkt an die EU zahlen
b) Stärkere Verzahnung der EZ-Politiken der EU-Mitgliedstaaten untereinander und mit der EU, wobei die als Koordinatorin fungieren soll
- Letztere Reformtendenz beruhe auf zwei Initiativen/Instrumenten:
a) Europäischer Konsens
• s. dazu europa.eu/legislation_summaries/development/general_development_framework/r12544_de.htm
•s. dazu: ec.europa.eu/development/icenter/repository/EU_toolkit_division_travail_en.pdf
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