03.05.10 –
LAG Frieden und Internationales – Bündnis 90/Die Grünen Berlin - Protokoll vom 26. April 2010
Ort: Landesgeschäftsstelle
Teilnehmende: 7 Menschen
Sitzungsleitung: Tim
Protokollant: Tobias
Zeit: 19:15 – 21:15 Uhr
1. Diskussion über Özcan Mutlus Antragsentwurf “Keine einseitige Werbung für die Bundeswehr in Schulen”
Wir sprachen zuerst über Özcan Mutlus Antragsentwurf “Keine einseitige Werbung für die Bundeswehr in Schulen” (siehe Mail von David K., 16.4., 16.16). David K. wird beauftragt, umgehend Özcan zu fragen, wann er seinen Entwurf mit der übrigen Abgeordnetenhausfraktion besprechen will und wann vorher er sich Zeit für ein Gespräch mit der LAG nehmen kann. Beides ist gleich auf der LAG-Liste anzuzeigen, damit wir dort unsere Anregungen und Wünsche zu diesem Entwurf sammeln, bündeln und Özcan rechtzeitig übermitteln können.
2. Vortrag von Sascha Hach über neue nukleare Bedrohungen und den Atomwaffenabzug aus Deutschland.
Danach referierte Sascha Hach, Mitarbeiter von Agnieszka Malczak, kurz vor seiner Abreise zur NVV- (bzw. NPT-, bzw. Atomwaffensperrvertrags-) Überprüfungskonferenz in New York über neue nukleare Bedrohungen und den Atomwaffenabzug aus Deutschland. Nach einem kurzen Hinweis auf die steigende Zahl der Nuklearmächte, die wachsende Gefahr von Nuklearterrorismus und die hohe Gefahr bei einem Scheitern des NVV-Vertragswerks erläuterte er den erheblichen symbolischen Wert des START-Nachfolgevertrags – dessen Ratifizierung bald auch durch republikanische Senatoren erwartet werde - für den weiteren Verhandlungsprozess. Ausführlich ging er – auch in der anschliessenden Debatte – auf die Aussichten für einen Abzug der letzten (10 – 20) taktischen Atomwaffen aus Büchel und seine mögliche Bedeutung auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt ein.
Der endgültige und vollständige Verzicht der Bundesrepublik auf diese Form “nuklearer Teilhabe” folge eigentlich bereits aus dem Nichtverbreitungsvertrag selbst (vgl. ttp://www.iaea.org/Publications/Documents/Infcircs/Others/infcirc140.pdf - dort ARTICLE II – bzw. www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Aussenpolitik/Themen/Abruestung/Downloads/NVV/NVV.pdf , ), eine Klage hierzu sei anhängig (vgl. http://www.eifelzeitung.de/?artikel=55054 ).
Schwarz-Gelb hätten das auch in ihrem Koalitionsvertrag ( www.csu.de/dateien/partei/beschluesse/091026_koalitionsvertrag.pdf , dort S. 120: “In diesem Zusammenhang [d.h. der Überprüfungskonferenz] sowie im Zuge der Ausarbeitung eines strategischen Konzeptes der NATO werden wir uns im Bündnis sowie gegenüber den amerikanischen Verbündeten dafür einsetzen, dass die in Deutschland verbliebenen Atomwaffen abgezogen werden.”) angekündigt; momentan behandle die Bundesregierung das Thema zurückhaltend-diplomatisch und Westerwelle sei dabei innerkoalitionell in der Defensive.
- Zur in der Debatte gestellten Frage, ob sich die Proliferationsgefahr bei der sogenannten “friedlichen” Nutzung der Atomenergie nachweisen liesse, folgen hier drei Links: de.wikipedia.org/wiki/Abdul_Kadir_Khan ; www.swp-berlin.org/common/get_document.php; www.bits.de/public/articles/osteuropa4-06.htm . -
3. Verschiedenes
Danach wurden die beiden Protokolle vom 29. 3. und 12. 4. (aber ohne den letzten Satz von “3.”) bestätigt.
Zuletzt sprachen wir kurz über die von David B. und Ulf geforderte Debatte über Arbeitsweise und Selbstverständnis der LAG und vereinbarten, dies beim nächsten Treffen eingehend zu besprechen. Bis dahin mögen (möglichst bald) alle LAG-Aktiven ihre Erwartungen, ggfs. auch Kritik und Änderungswünsche auf der LAG-Liste äußern, vor allem zu thematischen Schwerpunkten und Unter-Arbeitsgruppen.
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