29.10.11 –
Im Bereich Frauen- und Geschlechtergerchtigkeit ist noch einiges zu tun. Hier eine Zusammenfassung der populärsten Aufgaben, die noch gelöst werden müssen:
Frauen in die Chefetagen!
Frauen in Führungspositionen sind in Deutschland nach wie vor Mangelware. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft haben bis jetzt wenig bewirkt. Wir wollen eine Frauenquote von 50% für Führungspositionen, Aufsichtsräte und Vorstände, denn Vielfalt in Entscheidungsgremien zahlt sich aus – in der Wirtschaft ebenso wie in der Gesellschaft.
Frauen in die Parlamente!
Die grüne Quote hat es vorgemacht: Frauen sind ein Gewinn für die Politik. Wir werden gesetzliche Regelungen prüfen, die eine bessere Beteiligung von Frauen in der Politik gewährleisten – vom Kommunalmandat bis hin zur Bundestagsabgeordneten. Wir wollen dafür auch die anderen Parteien in die Verantwortung nehmen.
Kinder, Küche und Karriere für alle!
Eine längere berufliche Auszeit, die vor allem Frauen wahrnehmen, bedeutet oft schlechtere Bedingungen am Arbeitsplatz, eingeschränkte Aufstiegschancen und niedrigere Bezahlung. Wir brauchen flexible und familienfreundliche Strukturen am Arbeitsplatz, in der Betreuung und Bildung von Kindern, in der Pflege von Familienangehörigen. Und zwar für Frauen und Männer. Vor allem aber brauchen wir endlich Modelle für eine vernünftige Zeitpolitik, die die Rushhour des Lebens entzerrt.
Wir wollen vielfältige Rollenbilder!
Geschlechterdemokratie bedeutet für uns auch, dass wir Frauen und Männern ermöglichen, ihr Leben unabhängig von überkommenen Rollenvorbildern zu gestalten. Ingenieurinnen, die Solarflugzeuge bauen, sind für uns ebenso selbstverständlich wie Söhne,die ihre Eltern pflegen. Wir wollen eine Gesellschaft, in der alle sich auf Augenhöhe begegnen können und alle Aufgaben zwischen den Geschlechtern gerecht verteilt werden.
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit!
Der Mangel an verlässlichen Angeboten für Pflege, Betreuung und Bildung, die ungleiche Bewertung und Bezahlung vergleichbarer Tätigkeiten, die geringere Wertschätzung von „Frauenberufen“ sind eine gefährliche Mischung. Wir brauchen gerechte und transparente Arbeitsbewertungen und ein Aufbrechen der geschlechtsspezifischen Berufswahl. Deutschland darf mit einer Lohndifferenz von 23% nicht länger Schlusslicht in Europa bleiben.
Frauenrechte sind Menschenrechte – überall!
Gerade in Kriegs- und Krisengebieten sind Frauen besonderen Gefahren wie Vergewaltigung und verstärkter häuslicher Gewalt ausgesetzt. Dabei kommt ihnen meist die Hauptlast beim Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur zu. Die UN-Resolution 1325 muss endlich ernst genommen und mit einem nationalen Aktionsplan auch bei uns umgesetzt werden. Außerdem müssen Genitalverstümmelung, Zwangsheiraten, Heiratsverschleppung und Menschenhandel konsequent bekämpft und verfolgt werden. Die Opfer brauchen Schutz und ein verlässliches Bleiberecht, auch bei uns in Deutschland.
Armut darf nicht länger weiblich bleiben!
Frauen sind insbesondere im Alter von einem höheren Armutsrisiko betroffen, da sie aufgrund von niedrigeren Löhnen und familienbedingten Ausfallzeiten geringere Rentenansprüche als Männer erwerben. Besonders hart trifft dies alleinerziehende Frauen. Wir wollen endlich ausreichende und gute Angebote für Betreuung und Bildung damit Frauen und Männer Erwerbsarbeit und Familie miteinander vereinbaren können.
Höchste Zeit für die eigenständige Existenzsicherung!
Bis zum heutigen Tag wird das altbackene Alleinerzieher-Modell vom Staat subventioniert – durch das Ehegattensplitting, die beitragsfreie Mitversicherung oder die Berechnung von Ansprüchen über Bedarfsgemeinschaften beim Arbeitslosengeld II. Frauen sollen unabhängig von Partnereinkommen und öffentlicher Fürsorge leben können. Deshalb gehören diese Hürden für eine gleichberechtigte Lebens- und Arbeitswelt abgeschafft.
Nutzen wir die Potentiale von Migrantinnen!
Die Qualifikationen von Frauen mit Migrationshintergrund müssen besser und schneller anerkannt werden, um den Frauen zu ermöglichen, auf eigenen Füßen zu stehen. Diskriminierungen aufgrund von Vorurteilen schaden nicht nur unserem friedlichen Zusammenleben, sondern auch unserer Wirtschaft.
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