18.09.15 –
Täglich erreichen zurzeit zehn bis 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Berlin. Anlässlich des Internationalen Kindertages am 20. September macht Bettina Jarasch, Landesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Berlin, auf ihre Situation aufmerksam.
„Jugendliche, die ohne ihre Eltern fliehen, sind in einer besonders schwierigen Situation. Gerade sie müssen Perspektiven bekommen. Wir brauchen einen Aktionsplan, den Land und Bezirke gemeinsam mit den Jugendhilfeträgern entwickeln. Die stationäre Jugendhilfe muss ausgebaut werden – dazu braucht es Wohnungen, die sich für WGs und einen langen Aufenthalt eignen. Die Jugendämter, insbesondere die Vormundschaftsstelle, haben bei weitem nicht genug Personal, um diese Aufgabe schultern zu können. Wenn Frau Scheeres das nicht erkennt und bei ihren Senatskollegen durchsetzt, verspielt sie Zukunft!“
Hintergrund:
Die zentrale Vormundschaftsstelle des Landes, und damit die hauptsächliche Zuständigkeit für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge, ist im Bezirk Steglitz-Zehlendorf angesiedelt. Jugend-Stadträtin Christa Markl-Vieto hat jetzt eine Werbekampagne für ehrenamtliche Vormünder gestartet, weil insbesondere die Vormundschaftsstelle im Jugendamt längst an ihrer Belastungsgrenze angekommen ist. Generell gibt es einen Engpass bei der sozialpädagogischen Betreuung, bei Vormündern und Mitarbeitenden im Jugendamt.