Grüne fordern: Eltern und Kinder in der Krise entlasten

20.04.20 – von hannah.koenig –

Die Folgen der Corona-Pandemie stellen gerade Eltern und Kinder vor große Herausforderungen. Nina Stahr, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Berlin, hat gemeinsam mit anderen Landesvorsitzenden ein Diskussionspapier verfasst, das konkrete Maßnahmen fordert und Lösungsvorschläge macht, um Eltern und Kinder in der Krise zu entlasten. Dazu erklärt Nina Stahr:

"Die derzeitige Diskussion dreht sich viel um Abschlussprüfungen und darum, wie in den Schulen und Kitas die langsame Öffnung gelingen kann. Das ist gut und richtig. Dennoch ist klar: Die Einschränkungen werden zum Schutz der Gesundheit aller noch lange anhalten. Es ist also höchste Zeit, sich auch Gedanken um die zu machen, die noch länger zu Hause bleiben müssen. Es geht uns dabei sowohl um die Eltern als auch um die Kinder und Jugendlichen. Eltern stehen gerade enorm unter Druck – Homeoffice und Kinderbetreuung oder Homeschooling unter einen Hut zu bringen, war schon in den letzten Wochen eine große Herausforderung. Die Nachricht, dass dies nun über Monate weiter gehen soll, bringt Eltern ans Limit. Ein Corona-Elterngeld könnte hier Entlastung bringen. Es war richtig, Milliarden zu investieren, um die Wirtschaft zu retten – aber jetzt müssen wir auch die Familien retten.

Mein Hauptfokus liegt aber auf den Kindern, denn für sie ist die derzeitige Isolation in vielen Fällen noch viel schwerer zu ertragen als für uns Erwachsene. Wir müssen Wege finden, die unter epidemiologischen Gesichtspunkten risikoarm sind, den Kindern aber dennoch möglich machen, Freund*innen zu treffen. Beispielsweise wäre es möglich, dass sich zwei bis drei Familien zusammenschließen und so die Kinder wieder Kontakte haben – aber eben nicht ständig wechselnde. Auch die Öffnung von temporären Spielstraßen wäre wichtig, damit es ausreichend öffentlichen Raum gibt, um beim Spielen an der frischen Luft Abstand zu halten. Für Kinder, die der Risikogruppe angehören und die deshalb noch lange isoliert sein werden, müssen wir dringend gemeinsam mit Entwicklungspsycholog*innen Wege entwickeln, um sie dennoch weiter zu begleiten und zu fördern."

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