Wechseljahre – Förderung der Lebensqualität und Teilhabe von Frauen

23.09.23 –

Beschluss auf der Frauen*Konferenz:

Wir wollen dem Thema Wechseljahre Sichtbarkeit geben und somit einen Beitrag zu einer sozialeren und geschlechtergerechteren Gesellschaft leisten. Wir wollen, dass alle in Berlin lebenden Frauen, unabhängig von ihrer Herkunft und dem sozialen Status die Möglichkeit haben, ihre Lebensqualität zu erhalten bzw. zu erhöhen und selbstbestimmt zu leben. Wir wollen die Teilhabe dieser Frauen stärken!

In dieser natürlichen Phase im Leben jeder Frau - denn Wechseljahre sind keine Krankheit - hat jede Frau und haben auch wir als Gesellschaft, die Möglichkeit, die Basis für ein weiteres Leben mit geringeren körperlichen und psychischen Beschwerden zu legen. Wir stehen für ein gesellschaftliches Klima der Wertschätzung der Kompetenzen und der Lebenserfahrung von Frauen.

Unsere konkreten Forderungen:

  • Neben der regelmäßigen Gesundheitsberichterstattung zu frauenspezifischen Themen die Förderung unabhängiger Forschung, um z.B. Zusammenhänge zwischen Lebensstil, sozialen Faktoren und Wechseljahresbeschwerden noch besser zu verstehen
  • Bereitstellung gut zugänglicher und umfassender Informationen in allen relevanten Sprachen um bessere Kenntnisse über die Wechseljahre und den Auswirkungen von Änderungen im Lebensstil (z.B. Ernährung, Bewegung, Stressmanagement) auf die Beschwerden zu erwerben und um Kenntnisse über mögliche Ansprechpartner*innen und Angebote zu erhalten
  • niedrigschwellige Beratungsangebote vor Ort, auch über eine Stärkung von integrierten, berufsfeldübergreifenden Versorgungsmodellen, um den Zugang zu Gesundheitsversorung gerecht und diskriminierungsfrei zu gestalten, Anbindung z.B. an Kontakt- und Beratungsstellen, Gesundheitszentren, Nachbarschaftszentren, Schwangerschaftsberatungstellen o.ä.
  • Schaffung digitaler Angebote, z.B. durch Gesundheits-Apps oder Online- Programmen
  • Schaffung von betrieblichen Strukturen, die Frauen in den Wechseljahren unterstützen, z.B. durch das Angebot flexibler Arbeitszeiten
  • Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen, z.B. für pflanzliche Medikamente und bioidentische Hormone
  • Stärkung des Themas in allen Gesundheitsberufen, wie in der Plegeausbildung, im Medizinstudium und in der Facharztausbildung
  • Sensibilisierung für einen respektvollen Umgang mit den Bedürfnissen und Bedarfen von Frauen
  • Enttabuisierung des Themas und Stärkung der Selbstkompetenzen von Frauen