04.03.21 –
Beschlossen von der LAG Medien am 17. Februar 2021
Die Zeilen 3500 bis 3506 sollen gestrichen und durch folgende Zeilen ersetzt werden.
Filmmetropole Berlin sichern
Die Produktion von Filmen für Kinos, Plattformen und Sender stellt einen wichtigen Teil der Berliner Wertschöpfung dar und zählt mit knapp 200.000 direkt oder indirekt Beschäftigen zu den größten Branchen Berlins. Um die durch Corona unter Druck geratene Branche zu sichern und Berlin zu einem noch stärkeren, kreativen, internationalen Spitzenplatz des Films zu entwickeln, werden wir das Filmfördersystem des Medienboards Berlin Brandenburg (MBB) optimieren. Wir werden den Zugang zu Filmfördermitteln transparenter und unabhängiger von eingefahrenen Strukturen und gewachsenen Abhängigkeiten ermöglichen. Dazu werden wir neue Förderinstrumente umsetzen und Vergaben in qualifizierten Losverfahren, im Patenverfahren und mit automatischer Referenzförderung einführen.
Für Erstlings- und Folgewerke werden wir einen neuen Fördertopf schaffen, der einen breiteren Zugang und nachhaltigeren Berufsstart ermöglicht. Das MBB wird zu einer Überprüfung der Einhaltung von Sozial- und Nachhaltigkeitsstandards geförderter Produktionen verpflichtet, um den untragbaren Zustand des Unterlaufens von sozialen und tariflichen Mindeststandards zu beenden.
Begründung
Der Neue Text formuliert in kompakter Form Forderungen für eine Änderung der filmpolitischen Aufstellung, die sich aktuell aus einem Diskussionskreis Grüner Filmexpert*innen auf Bundesebene heraus generieren. Das eingefahrene Filmfördersystem verhindert seit Jahren einen kreativen Film Output. Vielmehr ist der Zugang von unabhängigen Kreativen zu Filmfördermitteln eingeschränktDas führt meist zu den immer gleichen Themen der immer gleichen Produzent*innen. Dem wollen wir mit neuen Zugängen zur Filmförderung etwas entgegensetzen.
Auch ist es schlicht nicht hinnehmbar, dass Filme (natürlich ebenso nicht geförderte Filme) trotz Unterlaufens von Sozialstandards mit Steuergeldern gefördert und finanziert werden.
Der zu streichende Text trifft die filmpolitische Realität aus vielfältigen Gründen nicht. Zum einen wird im Entwurf des WP eine bereits hinreichend förderzugangsfähige Gruppe der Filmhochschulabsolventen (vorhandene Programme der Sender wie z. B. „Debüt im Dritten“, „Das kleine Fernsehspiel“, die „First Steps“, die Filmhochschulabschlussförderung etc. etc.) noch mehr privilegiert, jedoch bleibt der Zugang unabhängiger neuer, kreativer und unabhängiger Filmemacher*innen zu Fördergeldern weitestgehen verschlossen. Gerade in diesen Bereich ist jedoch die kreative Auseinandersetzung in Filmen mit sozialpolitischen, migrantischen, feministischen, kritischen und künstlerischen Blick. besonders ausgeprägt. Auch bildet die Förderrealität kaum die tatsächliche kulturelle Situation unserer Gesellschaft ab. Somit erweitert unsere Änderung den Zugang von gesellschaftlich wichtigen Akteur*innen zu von der Gesellschaft bereitgestellten Filmfördermitteln.
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