02.10.25 –
Auf dem Landesausschuss am 1.10., dem "Internationalen Tag der älteren Menschen", wurde unser Antrag einstimmig beschlossen:
Für ein gutes Miteinander aller Generationen - Berliner Grüne stellen sich Ageismus und Altersdiskriminierung entgegen
Hier der Text:
Ageismus umfasst stereotype Vorstellungen, Vorurteile und Diskriminierung
gegenüber uns selbst und anderen Personen aufgrund des Lebensalters.
Er betrifft alle Altersgruppen. Von den negativen Auswirkungen besonders
betroffen sind jedoch jüngere Menschen (dann auch Youngism genannt) und Ältere.
Um letztere soll es hier gehen.
Stereotype, oft mit Problemen assoziierte Altersbilder beeinflussen die
Selbstwahrnehmung der Älteren: Sie trauen sich weniger zu als möglich wäre. Es
kann eine Abwärtsspirale folgen, die zu weniger Aktivität und negativen
gesundheitlichen Folgen führt. Das verursacht in der Folge Kosten für die
gesamte Gesellschaft.
Ältere, die sich nicht durch die weitverbreiteten Altersbilder in ihrer
Aktivität bremsen lassen, haben hingegen oft mit Diskriminierung zu kämpfen. Das
betrifft Frauen ganz besonders. Sorge-Arbeit wird durch Rentenpunkte nicht
ausreichend belohnt und führt oft zu Altersarmut und mangelnder Anerkennung
ihrer Lebensleistungen. Eine frauenpolitische Perspektive ist deshalb immer
nötig, wenn wir Alter gerecht gestalten wollen.
Für uns Grüne ist das Anerkennen und Fördern der Vielfalt ein besonderes
Anliegen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, auch das Alter in all seiner
Diversität wahrzunehmen:
Einseitigen Altersbildern stellen wir uns entgegen! In ihrer Vielfalt stellen
die Älteren einen wichtigen Faktor für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft
dar.
Damit gehen wir auch einen wichtigen Schritt in die Richtung:
Grüne für Ältere wählbarer machen – Ältere für Grüne sichtbarer machen!
Der Anteil älterer Menschen in unserem Land wächst stetig. Schon heute stellen
die Älteren eine sehr große Gruppe innerhalb unserer Bevölkerung dar. Der Anteil
der jungen Menschen in unserer Gesellschaft geht leider immer weiter zurück.
Aufgrund ihrer großen und noch wachsenden Zahl sind die Älteren überproportional
für die Wahlergebnisse der kommenden Jahre verantwortlich! Sie zu erreichen ist
wichtig für die Zukunft von uns Grünen in den Parlamenten. Das sollte in
öffentlichen Äußerungen, Publikationen und Materialien mit bedacht werden.
Wir müssen den Spagat hinbekommen, junge aktive Menschen und damit auch unsere
jungen Mitglieder zu unterstützen, ihre Zukunft lebenswert zu gestalten, und
gleichzeitig als glaubwürdige Interessenvertretung auch der Älteren wahrgenommen
zu werden.
Machen wir ihnen Angebote, zeigen wir, dass wir sie wahrnehmen!
Besondere Gelegenheit dazu und zur Kontaktaufnahme gibt es jährlich in der
Berliner Senior*innenwoche im Juni und am „Internationalen Tag der älteren
Menschen“ am 1. Oktober.
Dazu braucht es in allen Bezirken Aktive, die sich darum kümmern. Unterstützung
von Landesebene kann helfen, diese Gelegenheiten nicht zu verpassen.
Wir Grüne müssen in allen Ecken Berlins zeigen, dass unsere Politik die beste
für alle Generationen ist!
Um zu zeigen, dass sich das Interesse der Grünen an der alternden Bevölkerung
nicht auf bestimmte Anlässe beschränkt, sollten Ansprechpartner*innen zu diesem
Thema in allen Bezirken etabliert werden. Eine Kontaktadresse auf den Bezirks-
Websites kann schon helfen, und wo sich ein paar am Thema interessierte Aktive
finden, kann eine AG gegründet werden.
Damit machen wir deutlich, dass wir permanent dazu ansprechbar sind und es in
der Breite der Themen und der Verantwortung für die gesamte Gesellschaft mit den
ehemaligen Volksparteien aufnehmen können.
Unsere Begründung für den Antrag:
Der 1. Oktober ist der internationale Tag der älteren Menschen.
Der 9. Altersbericht der Bundesregierung, noch unter unserer Ministerin Lisa Paus abgeschlossen, stellte fest: Es gibt vielfältige Lebenslagen auch im Alter, aber einseitige Altersbilder sind verbreitet.
Altersdiskriminierung wird von einem Drittel der Älteren erlebt.
Der Anteil Älterer wird wachsen. Für Pankow ist eine Zunahme von 35,3 % Älterer bis 2040 prognostiziert, für X-hain sogar von 43,2 %.
(Bericht des BA Pankow „Gemeinsam älter werden in Pankow“ S.21) https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/aemter/amt-fuer-soziales/seniorenservice/artikel.1488751.php
Unsere Angebote in der Senior*innenwoche sind in den letzten 2 Jahren deutlich gewachsen, doch längst noch nicht in allen Bezirken vorhanden gewesen. Die Ressourcen in den KVen sind sehr unterschiedlich.
Eine Erinnerung des Landesvorstandes kann den Bezirken helfen, die Termine nicht zu verpassen, sich wenn nötig Hilfe und Rat bei anderen zu holen.