Wer schweigt, schaut weg. Aufruf zum Mahnmarsch gegen die Gräueltaten in Syrien

25.02.18 –

Angesichts der Gräueltaten in Syrien rufen die Grünen Bundesvorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck zusammen mit den Berliner Landesvorsitzenden Nina Stahr und Werner Graf dazu auf, sich an dem Mahnmarsch für Ghouta und Afrin am Montagabend in Berlin zu beteiligen:

„Der siebenjährige Krieg in Syrien ist eine Katastrophe für alle Syrerinnen und Syrer. Ob in Afrin im Norden des Landes, wo der NATO-Partner Türkei einen völkerrechtswidrigen Feldzug gegen die kurdische Bevölkerung führt und eine halbe Million Menschen bedroht sind, oder in den Vororten von Damaskus, wo sich ein wahres Inferno abspielt: Mehr als 500 Menschen wurden in Ost-Ghouta in den letzten Tagen durch Luftschläge der syrischen und russischen Kampfjets ermordet. Die Zahl der Verletzten geht in die Tausende. Mehr als 400.000 Menschen sind belagert und schützen sich in schlecht ausgestatteten Bunkern und Kellern. Die Lebensmittel werden knapp. Neben den Bomben ist jetzt auch der Hunger da, die Lage scheint völlig aussichtlos. Kein Ort zu fliehen, keine Möglichkeit das Elend abzuwenden. Der syrische UN-Botschafter lässt keinen Zweifel: ‚Ja, Ost-Ghouta wird das zweite Aleppo sein.’

Auch Russland hat für die Eskalation in Ghouta wie in Afrin eine besondere Verantwortung. Ohne russische Zustimmung könnte das Erdogan-Regime nicht die syrisch-kurdische Region Afrin angreifen. In Ghouta bei Damaskus greift Russland mit seiner Luftwaffe selbst aktiv in die Kämpfe ein. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen wurden in den letzten Tagen allein mehr als 15 medizinische Einrichtungen zerstört, Bäckereien und selbst Schulen gezielt beschossen. Das ist längst kein Kampf mehr gegen radikale islamistische Rebellengruppen, sondern ein Massaker an der Zivilbevölkerung. So schwierig die Lage ist: Die Gewalt und das Leid dürfen wir nicht stillschweigend hinnehmen! Wer schweigt, schaut weg. Lasst uns ein Zeichen setzen.“

Wir Grüne schließen uns daher dem Bündnis #SaveGhouta&Afrin an und fordern:

● Die Waffen müssen schweigen
● In Ghouta, Idlib oder Afrin: die UN-Resolution zur sofortigen Waffenruhe überall in Syrien muss umgesetzt werden
● Humanitärer Zugang in alle Gebiete Syriens muss ermöglicht werden.

Frieden, Demokratie und Freiheit für Syrien!

Gemeinsam mit verschiedenen Initiativen rufen der Bundesverband und der Berliner Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Mahnmarsch von der Russischen zur Türkischen Botschaft auf.

Ort: Start des Mahnmarsches Botschaft der Russischen Föderation, Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin bis zur Türkischen Botschaft, Tiergartenstraße 19-21, 10785 Berlin

Datum: Montag, 26.02.2018, 18 Uhr