Beitritt Berlins zur Initiative der altersfreundlichen Städte und Gemeinden der WHO

03.06.23 –

Beschluss auf der Landesdelegiertenkonferenz:

Berlin tritt dem Netzwerk „Age-friendly-Cities and Communities“ der WHO bei

Der demografische Wandel ist in Berlin in vollem Gange. Der Anteil von Senior*innen wächst rasant.

Berlin ist seit 1999 ein beliebtes Ziel für Ruheständler*innen; es ziehen beständig mehr Rentner*innen nach Berlin als von hier weg. Wir wollen unsere Stadt so gestalten, dass hier jeder Mensch willkommen ist und seinen Platz findet, eine Familie gründen und älter werden kann.

Der Anspruch der Bündnisgrünen Sozial- und Senior:innenpolitik ist, ältere Menschen nicht nur mitzudenken, sondern diese müssen integraler Bestandteil davon sein. Altersgerechtigkeit muss sich quer durch alle Politikbereiche ziehen.

Eine Möglichkeit, Berlin in diesem Bereich voranzubringen und das auch öffentlich zu dokumentieren, ist die Beteiligung am WHO-Netzwerk „Age-friendly Cities and Communities“.

Das Netzwerk wurde 2010 gegründet und will Städte und Gemeinden weltweit dazu anregen, zunehmend altersfreundlich zu werden.

Als eine Antwort auf die rapide alternde Bevölkerung und die Urbanisierung, konzentriert sich das Netzwerk auf Aktionen im lokalen Bereich, die die Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und gesundes und aktives Altern fördern.

Das Netzwerk will

  • Veränderungen anstoßen, indem es Vorbilder zeigt
  • Städte und Gemeinden weltweit verbinden, um den Austausch von Informationen, Wissen und Erfahrungen zu vereinfachen
  • Städte und Gemeinden dabei unterstützen, passende und innovative, evidenzbasierte Lösungen zu finden.

Städte und Gemeinden sind nicht verpflichtet, bereits Altersfreundlichkeit erreicht zu haben, wenn sie dem Netzwerk beitreten. Allerdings müssen sie sich bemühen, darauf hin zu arbeiten, und können im Netzwerk bleiben, solange sie dafür engagiert sind und ihre Erfahrungen mit den anderen Mitgliedern teilen.

Vorteile der Mitgliedschaft:

  • Zugriff auf Informationen einer globalen Community
  • Unterstützung von anderen Mitgliedern, Praktiker:innen, Wissenschaftler:innen,
  • Expert:innen und Jurist:innen, die sich für Altersfreundlichkeit engagieren
  • Präsenz auf der Website des Netzwerks
  • Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei internationalen Forschungsprojekten, gemeinsamen Publikationen usw.

Es gibt keinen Mitgliedsbeitrag, aber die Mitgliedschaft erfordert Engagement, um Zeit und Ressourcen für die Entwicklung einer altersfreundlichen Umgebung aufzubringen und die Erfahrungen und Erfolge mit den anderen Mitgliedern zu teilen.

Age-friendly bedeutet nicht nur altersfreundlich, sondern auch generationenfreundlich.

Von einer altersfreundlichen Stadt profitieren alle; Familien, Kinder, Jugendliche, Senior*innen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, und nicht zuletzt die Umwelt und das Klima. Die Diversität der Menschen in Berlin darf nicht übersehen werden. In der Vergangenheit wurde die Stadtentwicklung zu oft auf die angenommenen Bedürfnisse eines mittelalten, weißen, männlichen Autofahrers mit hohem wirtschaftlichen Potenzial bezogen. Das zeigt sich an breiten Autostraßen sowie Orten des Kaufens und Konsums, die im Mittelpunkt stehen. Straßenbäume, Parks, Radwege und Bänke, Orte der Erholung, des informellen Austausches oder nicht an Geld gekoppelte Aufenthaltsräume sind zu selten.

Durch die Beteiligung am WHO-Netzwerk „Age-friendly Cities and Communities“ werden die soziale und alterssensible Stadtentwicklung sowie die nachhaltige Klima- und Gesundheitspolitikin Berlin gestärkt.