17.05.13 –
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, erklärt Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und menschenrechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag:
"Homophobe und transphobe Gewalt sind noch immer gegenwärtig in Deutschland und Europa. Zwar leben viele Schwule, Lesben und Transgender heute so frei wie nie in der deutschen Geschichte, aber dennoch sind auf dem Schulhof, im Fußballstadion und in bestimmten Musikszenen homo- und transfeindliche Parolen trauriger Alltag.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen nach dem Vorbild einiger Bundesländer einen Aktionsplan für Vielfalt auflegen. Dazu gehören sicher mehr Aufklärung über Homosexualität sowie Trans- und Intersexualität in den Schulen und bei der Ausbildung von Lehrkräften. Die Vielfalt unserer Gesellschaft und unserer Familien soll sich auch in den Schulbüchern wiederfinden. Das Erkennen von homo- und transphober Gewalt und der richtige Umgang mit Opfern muss ein Standard bei der Ausbildung von Polizei und Staatsanwaltschaft werden.
Zugleich zeigt die zunehmende Gewalt gegen Schwule, Lesben und Transgender in Frankreich, dass auch die Politik eine Verantwortung hat. Die Konservativen in Frankreich haben bei den Protesten gegen die „Ehe für Alle“ mit den Rechtsextremen paktiert. Gewalttätige Überfälle auf Szeneeinrichtungen sind um das dreifache gestiegen.
Das beste Mittel gegen Homo- und Transphobie sind gleiche Rechte. Der Staat muss alle Bürger und Bürgerinnen gleich behandeln und damit auch einen Appell der Toleranz und Akzeptanz aussenden. Dagegen sind manche Aussagen aus den Reihen der CDU geeignet, homophobe Vorurteile zu schüren. Wenn Frau Reiche gleichgeschlechtlichen Paaren die „Zukunftsfähigkeit“ abspricht oder Volker Kauder die Eingetragene Lebenspartnerschaft „radikal“ ablehnt, fischen sie am rechten Rand. Ich warne aber: die Geister, die so gerufen werden, wird man nicht einfach wieder los."