18.09.12 –
Am 23. Juni 2012 fanden die jährlichen Pride-Weeks in Berlin ihren traditionellen Abschluss und Höhepunkt in Form des Christopher Street Day's (CSD). Unter dem Leitthema „Wissen-schaft“ zog der politische Demonstrationszug durch die Berliner Innenstadt. Mit dabei natür-lich auch ein Wagen der LAG QueerGrün.
Viele Wochen und gar Monate – vielleicht sogar die eine oder andere schlaflose Nacht –, die durch langfristige Planung und gründliche Vorbereitungen in Hinblick auf eine gelungene Präsentation von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beim Berliner CSD 2012 gekennzeichnet waren, fanden am 23. Juni für das queergrüne Organisationsteam rund um die Sprecher*innen der LAG QueerGrün, Maria Meisterernst und Sebastian Walter, und für zahlreiche weitere Helfer*innen einen erfolgreichen Abschluss.
Doch vor dem Vergnügen kommt bekanntlich erst die Arbeit, sodass gegen zehn Uhr morgens noch so Einiges auf der To-Do-Liste der Helfer*innen stand und viele kleinere und größere Organisationspunkte gecheckt werden mussten, bevor auch der Wagen der LAG QueerGrün mit der Startnummer 12 die Strecke des diesjährigen Christopher Street Day's passieren konnte:
Sind genügend der bestellten Luftballons eingetroffen und im Transporter untergebracht? Wie können diese am besten zur Geltung gebracht werden? Wie viele Fächer zur Öffnung der Ehe wurden eingesteckt? Ist das Transparent „Unter den Talaren: 1000 queere Fragen“ sicher verstaut und griffbereit? Wurde an die Aufkleber gedacht? Wie steht es um die Versorgung der Helfer*innen und die Betreuung der grünen Politprominenz? Funktioniert die Soundanlage für die SchwuZ-DJ's DJ Cheddar und DJ MetaNoize?
Nachdem alle Fragen zufriedenstellend beantwortet wurden und ein Überblick über noch zu Leistendes und bereits Abge-arbeitetes bestand, der Wagen mit zahlreichen Luftballons, Bannern mit politischen Botschaften und mehr als nur reichlich Informationsmaterial geschmückt und bestückt war, konnte es gegen 12.00 Uhr mit etwas Verspätung endlich losgehen.
Unter dem Motto „Wissen schafft Ver-antwortung“ schlossen sich die Grünen rund um die LAG QueerGrün dem Berliner CSD 2012 an und setzten so einen besonderen Akzent zum übergeordneten Thema „Wissenschaft“. Mit dabei waren u.a. die grünen Mitglieder des Deutschen Bundestags Renate Künast, Fraktionsvorsitzende, Volker Beck, erster Parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher für Menschenrechtspolitik und Kai Gehring sowie Anja Kofbinger und Thomas Birk, queerpolitische Sprecher*innen der Berliner Abgeordnetenhausfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Berlin, und der Landesvorsitzende der Berliner Grünen, Daniel Wesener. Gemeinsam sollte besonders die Verantwortung der Wissenschaft im Umgang mit LSBTI* sowie mit gesellschaftlicher Vielfalt in den Vordergrund gerückt werden. So wurde gefordert, dass die Berliner Hochschulen als wichtige gesellschaftliche Akteure mit Vor-bildfunktion künftig in der Aus- und Weiterbildung von pädagogischen, medizinischem und pflegerischen Personal die Anerkennung aller sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten verankern. Ferner müsse auch in die Berliner Hochschulen ein konsequentes Diversitymain-streaming Einzug halten und die Pathologisierung von vor allem intersexuellen und Trans*-Menschen in der Medizin dürfe nicht weiter geduldet, sondern müsse endlich beendet werden.
Wichtige Stationen der CSD-Route stellten vor allem die Russische Botschaft, das „Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen“ sowie das Berliner Abgeordnetenhaus und der Deutsche Bundestag dar. Schließlich machten so alle Beteiligten des politischen Demonstrationszugs – mit lautstarken Forderungen und stillem Gedenken – an verschiedenen Dreh- und Angelpunkten des Berliner Lebens auf die Belange von LSBTI* aufmerksam.
Am Ende des Tages gegen 19.00 Uhr waren alle Helfer*innen erschöpft und vor allem erleichtert, dass alles nahezu reibungslos funktionierte. Eines stand jedoch schnell wieder für alle Beteiligten fest: Nach dem CSD 2012 ist vor dem CSD 2013! cra