01.12.11 –
Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) hat den Film „Romeos“ erst ab 16 Jahren zugelassen, obwohl der Film auf „schamhafte Bilder“ oder „zotige Sprache“ verzichtet. Die in dem Film gezeigte Auseinandersetzung mit Coming-Out, Transsexualität und erster Liebe seien jungen Menschen nicht zuzumuten. Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und menschenrechtspolitischer Sprecher, erklärt dazu:
"Die FSK muss diese Einstufung überprüfen und korrigieren. Dazu habe ich die Geschäftsführung der FSK heute in einem Brief aufgefordert. Es ist nicht Aufgabe der FSK, die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Homo- und Transsexualität zu unterbinden. Vielmehr sollte sie ein Interesse daran haben, dass Filme, die zur Aufklärung beitragen und Vorurteile abbauen auch jungen Menschen gezeigt werden können.
Der Film „Romeos“ der Regisseurin Sabine Bernardi enthält nach Auskunft der FSK keinerlei schamhafte Bebilderung oder sonst sexualisierte Sprache. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität und geschlechtlichen Identität beginnt aber spätestens in der Pubertät. Schwule, lesbische und transsexuelle Jugendliche existieren wirklich. Wenn die FSK meint, schon die filmische Auseinandersetzung mit diesem Thema sei Jugendlichen nicht zuzumuten – wie sollen Jugendliche auf die Konfrontation mit der Wirklichkeit vorbereitet sein?
Im Anhang an dieses Schreiben finden Sie die Begründung der FSK für die Altersfreigabe ab 16 Jahren."