Göring-Eckardt will Diskriminierung von Lesben und Schwulen in Kirchen beenden

13.11.12 –

Laut einer aktuellen Meldung vom 12. November 2012 des lesbisch-schwulen Onlinemagazins queer.de will sich die kürzlich bei einer Urwahl zur grünen Spitzenkandidatin gewählte Katrin Göring-Eckardt für einen Diskriminierungsschutz von Schwulen und Lesben insbesondere in der katholischen Kirche einsetzen. Die gesamte Meldung lautet:

Göring-Eckardt will Diskriminierung in Kirchen beenden

Die am Wochenende bei einer Urwahl gekürte grüne Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt kommt bei Schwulen und Lesben in der Partei gut an: Die evangelische Funktionärin will sich für einen Diskriminierungsschutz von Schwulen und Lesben insbesondere in der katholischen Kirche einsetzen.

Die Mitglieder der Grünen haben Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin zu ihrem Spitzenduo für die Bundestagswahlen 2013 gekürt. Die Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwulenpolitik in der Partei zeigen sich in einer Mail an die Mitglieder erfreut über die Wahl: "Beide Spitzen werden queere Politik glaubwürdig vertreten", erklärten die Sprecher André Stephan und Sören Landmann. Die grünen Spitzenkandidaten seien "sattelfest in allen queeren Themen, auch solchen, die Fachwissen erfordern". Sowohl Göring-Eckardt als auch Trittin stünden für die Öffnung der Ehe, für die Stärkung von Regenbogenfamilien und für den Abbau der Diskriminierung im kirchlichen Arbeitsrecht.

Im Vorfeld der Urwahl hat sich die Überraschungssiegerin Göring-Eckardt gegenüber der BAG Schwulenpolitik für den Diskriminierungschutz von Schwulen und Lesben in kirchlichen Einrichtungen ausgesprochen. So erklärte sie, dass der Gesetzgeber der Kirche zwar Freiräume einräume. In Bereichen, die "nicht unmittelbar in direktem Zusammenhang zum Verkündigungsauftrag" stünden, müsste aber das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz auch von Kirchen eingehalten werden: "Mir liegt daran, im Dialog mit den Kirchen, insbesondere mit der katholischen Kirche, zu Lösungen zu kommen, die das AGG zur Grundlage für alle Arbeitsfelder jenseits des unmittelbaren Verkündigungsbereichs machen und eine unterschiedliche Behandlung aufgrund der sexuellen Orientierung oder aufgrund des Familienstandes oder dessen Veränderung untersagen", so Göring-Eckart.

Die 46-Jährige ist Bundestagsvizepräsidentin und seit 2009 Präses (Vorsitzende) der Synode der evangelischen Kirche in Deutschland. Sie hatte bereits nach ihrer Amtsübernahme eine Diskussion über das Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Paaren angeregt. Damals erklärte sie, dass eine Gleichstellung im Adoptionsrecht Kindern nütze, da diese "auch die Rechtssicherheit im Unterhalts- und Erbrecht" brauchten. Der evangelische Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) stellte als Reaktion auf Göring-Eckardts These klar, dass eine Gleichberechtigung im Adoptionsrecht mit dem christlichen Menschenbild seiner Partei nicht vereinbar sei. (dk von queer.de)