Kinder vor diskriminierender Außenwerbung schützen

06.03.14 –

Die Berliner Grünen wollen Berlinerinnen und Berliner mit einer Website und einer sogenannte Watchgroup unterstützen, wenn sie sich durch unangemessene Außenwerbung diskriminiert fühlen. „Diskriminierende und frauenfeindliche Werbung macht auch vor Kinderaugen nicht halt“, sagt Karoline Killat, Vorstandsmitglied der Berliner Grünen. „Wir haben nichts gegen Nacktheit, aber wir haben was dagegen, wenn Frauen zu reinen Sexobjekten degradiert werden.“ Vor dem Frauenbild sollten Kinder geschützt werden. 

Berlinerinnen und Berliner, die sexistische Werbung in der Stadt nicht mehr klaglos hinnehmen wollen, können Kritik an Bildern oder Slogans auf www.sexistische-werbung.de melden. Die Berliner Grünen leiten die Fälle dann im Partei-Namen an den Deutschen Werberat weiter. Die Webseite geht zurück auf einen Parteitagsbeschluss aus dem vergangenen Jahr.

Die Berliner Grünen sehen in der Auseinandersetzung mit sexistischer Werbung auch die Werbewirtschaft in der Verantwortung. Daher soll nach Wiener Vorbild eine Werbewatchgroup eingerichtet werden. Einen entsprechenden Antrag wird die Fraktion am 6. März ins Berliner Abgeordnetenhaus einbringen. An die Werbewatchgroup können sich Bürgerinnen und Bürger wenden, wenn sie diskriminierende und frauenfeindliche Werbung melden wollen. Die Watchgroup entwickelt zudem Kriterien zur Beurteilung von Werbung und berät Unternehmen oder Institutionen zu präventiven Maßnahmen.

„Die Werbewatchgroup soll ein Beitrag dazu sein, die Diskussion über Diskriminierung und Sexismus in der Werbung von der polemischen auf die sachliche Ebene zu bringen“, sagt Anja Kofbinger, Mitglied im Fraktionsvorstand. Das sei eigentlich selbstverständlich, müsse auch in Berlin möglich sein.