Obdachlose: Grüne schlagen wegen Kälte-Toten und überfüllten Unterkünften Alarm

19.12.12 –

Die Berliner Grünen fordern den Senat auf, das Thema Wohnungslosigkeit endlich ernsthaft anzugehen. „Der erste Kälte-Tote in diesem Winter und überfüllte Unterkünfte für Menschen ohne eigene Wohnung sind ein Alarmsignal“, sagt die Berliner Grünen-Vorsitzende Bettina Jarasch. Angesichts der steigenden Mietpreise hätten die freien Träger immer weniger Chancen, Wohnungen für Obdachlose auf dem freien Markt zu bekommen. „Wir werden das Thema auf die Agenda setzen, da der Senat es offenbar nicht wirklich vorhat“.

Hintergrund: Der Senat hat bereits 1993 eine Wohnungsbörse für Personen eingeführt, die in Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünften wohnen oder die aus der Haft entlassen wurden. Die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und einige private Unternehmen haben sich damals verpflichtet, 1.350 Wohnungen pro Jahr im „geschützten Marktsegment“ zu vermieten. Die Hürden sind aber oftmals so hoch, dass die freien Träger in den vergangenen Jahren trotz der Vereinbarung auf den freien Wohnungsmarkt ausgewichen sind.