14.06.13 –
Dieses Wochenende findet zum 21. Mal das Lesbisch-Schwule Stadtfest rund um Nollendorfplatz und Motzstraße in Schöneberg statt. Unter dem Motto „Gleiche Rechte für Ungleiche“ werben Veranstalter, viele queere Initiativen und die Grünen für die volle Gleichstellung von Schwulen, Lesben und Transpersonen sowie für einen modernen Familienbegriff.
„Es gibt keine plausiblen Argumente oder rechtlichen Hindernisse gegen die volle Gleichstellung von Lesben und Schwulen bei der Ehe oder im Steuerrecht. Aber für CDU und CSU sind moralinsaure und überkommene Rollenbilder offenbar wichtiger als die Menschrechte und die Lebenswirklichkeit vieler Familien in der Bundesrepublik“, sagt Daniel Wesener, Berliner Grünen-Vorsitzender. Das Bundesverfassungsgericht habe zum sechsten Mal entschieden, dass die geltende Gesetzeslage gleichgeschlechtliche Paare benachteiligt und damit verfassungswidrig ist. „Die schwarz-gelbe Koalition sollte sich weitere Klatschen ersparen und ihre Blockade auch beim Adoptionsrecht endlich aufgeben.“
Maria Meisterernst, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft QueerGrün sieht auch an vielen weiteren Punkten Reformbedarf: „Ein besonders drängendes Thema ist der gleichberechtigte Zugang zu Samenbanken und künstlicher Befruchtung für lesbische oder unverheiratete Frauen. Sie werden gegenwärtig dazu gezwungen, sich in einer rechtlichen Grauzone zu bewegen.“ Die Grünen wollen außerdem die rechtliche Stärkung von sozialer Elternschaft erreichen. Hierbei können mehr als nur zwei leibliche Elternteile die Verantwortung für ein Kind übernehmen. Meisterernst: „Dieses Familienmodell ist besonders für die große und wachsende Zahl der Regenbogen- und Patchworkfamilien wichtig. Hier finden Kinder feste elterliche Bezugspersonen, unabhängig von der Frage der Verwandtschaft“.